
Statistisches Jahresprogramm des Bundes 2025
Einleitung
Die Bundesstatistik ist ein Grundpfeiler für das Funktionieren der Gesellschaft und die demokratische Entwicklung. Ihre Aktivitäten orientieren sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft und werden unter anderem im statistischen Jahresprogramm des Bundes konkretisiert, das die anstehenden Arbeiten präsentiert.
Das vorliegende statistische Jahresprogramm zeigt auf, mit welchen Projekten, Erhebungen und Publikationen im Jahr 2025 die strategischen und insbesondere thematischen Ziele und Schwerpunkte umgesetzt werden sollen, die im statistischen Mehrjahresprogramm (MJP) des Bundes 2024–2027 definiert sind. Damit ergänzt das statistische Jahresprogramm das Planungsinstrument MJP 2024–2027, das für die Dauer einer Legislaturperiode Gültigkeit hat und die wichtigsten statistischen Aktivitäten und Ziele der Bundesstatistik umfasst.
Um diese Ziele zu erreichen, haben die zuständigen Stellen des Bundes 57 Projekte und 68 Befragungen angekündigt. Sie werden die statistischen Ergebnisse in zahlreichen Publikationen aufbereiten.
Das statistische Jahresprogramm des Bundes 2025 ist das zweite Jahresprogramm in Zusammenhang mit dem MJP 2024–2027.
Die Bundesstatistik
Der Auftrag der Bundesstatistik besteht in der Produktion und Vermittlung relevanter Informationen zu den wichtigsten Themen von Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und Gesellschaft, mit denen sich der Stand und die Entwicklung der zentralen Politikbereiche beobachten und beurteilen lassen. Der Auftrag ist in Artikel 65 der Bundesverfassung und im Bundesstatistikgesetz (BstatG; SR 431.01) sowie in anderen spezifischen Gesetzen wie dem Registerharmonisierungsgesetz begründet. Daneben können der Bundesrat und das Parlament spezifische Aufträge erteilen. Einige Aktivitäten stehen in Zusammenhang mit internationalen Abkommen.
Die Bundesstatistik ist von grösster Bedeutung, da sie zuverlässige Anhaltspunkte zum Stand und zur Entwicklung verschiedener Aspekte von Gesellschaft, Wirtschaft, Raum und Umwelt liefert. Sie dient der politischen Entscheidfindung sowie der Planung und Steuerung bestimmter Bereiche wie Bildung, Gesundheit und Wirtschaft. Die gewonnenen Informationen werden darüber hinaus von Forschungs- und Wirtschaftsakteuren verwendet.
Bei der Produktion statistischer Daten gilt es, ein Gleichgewicht zwischen der Relevanz der Daten, den benötigten Quellen, dem Aufwand für die befragten Personen und der Aktualität der Daten zu schaffen. Um Zuverlässigkeit, Unabhängigkeit und Nutzen der bereitgestellten Informationen zu garantieren, ist die Transparenz bezüglich Produktionsprozessen und Datenbanken unerlässlich.
Zusammenfassend ist die Bundesstatistik der Schweiz ein grundlegendes Werkzeug für das Verständnis und den Umgang mit den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklungen des Landes.
Strategische Ziele des statistischen Mehrjahresprogramms (MJP) des Bundes
Im Rahmen des MJP 2024–2027 wurden drei strategische Ziele festgelegt. Ziel 1 adressiert die Kundenperspektive, Ziel 2 die Optimierung der Produktionsprozesse und Ziel 3 die Datennutzung:
1. Die wissenschaftlich fundierten Produkte der Bundesstatistik sind aktuell, unabhängig, für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft relevant und einfach zugänglich.
2. Die Bundesstatistik nutzt das Potenzial der Mehrfachnutzung von Daten sowie neuer Erhebungs- und Analysemethoden für eine zielgerichtete, automatisierte und effiziente Statistikproduktion.
3. Die Bundesstatistik ermöglicht eine innovative, sichere und sachgerechte Verwendung ihrer Daten.
Ziele des Jahresprogramms
Mit dem vorliegenden Jahresprogramm werden folgende Ziele verfolgt:
– Aufzeigen, wie der Auftrag der Bundesstatistik zur Erstellung und Vermittlung von nutzergerechten Informationen zu wichtigen Lebensbereichen der Gesellschaft umgesetzt wird
– Umsetzung der Ziele und Schwerpunkte des MJP 2024–2027
– Aufzeigen der strategischen Prioritäten der Statistikproduzenten des Bundes für 2025 als Grundlage für die jährliche Koordination
Aufbau des Jahresprogramms
Das vorliegende Jahresprogramm gibt einen Überblick über die Aktivitäten der Bundesstatistik im Jahr 2025. Es ist wie folgt aufgebaut:
– Eine Zusammenfassung umreisst die verschiedenen Aktivitäten (Projekte, Befragungen und Publikationen), die für 2025 geplant sind.
– Anhang 1 umfasst die prioritären Projekte und wichtigen Entwicklungen, mit denen im Jahr 2025 die im MJP genannten Ziele und Schwerpunkte umgesetzt werden. Die laufende Statistikproduktion ist in diesem Anhang nicht aufgeführt.
– Anhang 2 präsentiert die Befragungen, die 2025 von den statistikproduzierenden Bundesämtern durchgeführt werden. Dazu gehören die Befragungen, bei denen die Befragten (natürliche und juristische Personen) Auskünfte, in der Regel über sich selbst, erteilen. In diesem Anhang nicht berücksichtigt wird die Nutzung von Administrativdaten, die bei der öffentlichen Hand bereits vorhanden sind und für die Bevölkerung oder die Unternehmen keinen zusätzlichen Aufwand verursachen.
– Anhang 3 enthält eine Auswahl der für 2025 geplanten statistischen Publikationen sowie deren Publikationszeitraum.
Umsetzung der strategischen Ziele für 2025
Im Rahmen des MJP 2024–2027 sollen die drei strategischen Ziele im Hinblick auf zwei Arten von Schwerpunkten umgesetzt werden:
a) Die erste Art besteht in der spezifischen Weiterentwicklung der statistischen Aktivitäten des Bundes in den verschiedenen Themenfeldern Die verschiedenen Themenfelder sind: Register und weitere Grundlagen der Statistikproduktion, Bevölkerung, Bildung und Wissenschaft, Energie, Gesellschaft, Gesundheit, Mobilität und Verkehr, Raum- Umwelt- nachhaltige Entwicklung und Legislaturindikatoren, Soziales, Wirtschaft und öffentliche Finanzen. .
b) Die zweite Art bezieht sich auf den Ausbau der allgemeinen und themenübergreifenden Kompetenzen/Fähigkeiten des Systems der Bundesstatistik, damit es sich als Ganzes weiterentwickelt und den gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht wird.
Nachfolgend ist eine Auswahl der von den Statistikproduzenten angekündigten Projekte gegliedert nach strategischem Ziel aufgeführt. Dabei wird unterschieden, ob es sich um eine spezifische statistische Aktivität (Typ a) oder um ein themenübergreifendes Projekt handelt, mit dem die allgemeinen Kompetenzen weiterentwickelt werden können (Typ b). Alle diese Projekte zeigen auf, wie die strategischen Ziele im Jahr 2025 umgesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Umsetzung eines Projekts auch zur Erreichung mehrerer strategischer Ziele dienen kann.
Für 2025 wurden 57 Projekte angekündigt. Die vollständige Liste ist in Anhang 1 zu finden.
Strategisches Ziel 1 – Die wissenschaftlich fundierten Produkte der Bundesstatistik sind aktuell, unabhängig, für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft relevant und einfach zugänglich.
Die Bundesstatistik soll sich auch in Zukunft von neu erschlossenen Datenquellen (z. B. von Privatunternehmen) abheben. Dazu muss sie einen anhaltend hohen Anspruch an wissenschaftliche Methodik, Unabhängigkeit und Transparenz bei der Erhebung und Analyse von Daten geltend machen. Dem «Qualitätslabel» der Bundesstatistik muss in der Kommunikation mehr Gewicht beigemessen werden. Zudem gilt es, die Aktualität der Daten mit innovativen Ansätzen zu verbessern. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, müssen die Bedürfnisse des Zielpublikums verstanden und die statistischen Produkte zugänglich und nutzerfreundlich gestaltet werden. Dadurch kann die Bundesstatistik der Gesellschaft und den Entscheidungstragenden noch besser zur Seite stehen.
Siebzehn der für 2025 geplanten Projekte dienen der Umsetzung dieses strategischen Ziels. Dabei liegt der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Modernisierung des Online-Zugangs zu statistischem Output und auf der nutzergerechten Aufbereitung der Daten. Beispiele solcher Projekte sind:
Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht 2025 die ersten kantonalen und nationalen Ergebnisse der Szenarien zu Bevölkerungsentwicklung, Bildungsstand und Erwerbspersonen für 2025–2055. Damit lassen sich die zukünftigen Bedürfnisse der Bevölkerung und der Haushalte (beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Verkehr) auf nationaler und kantonaler Ebene vorhersehen.
Das BFS modernisiert die Sozialhilfestatistik, wodurch in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen und Gemeinden die Lieferung der Daten automatisiert und deren Analyse verbessert oder sogar ausgebaut werden kann (vgl. Kasten).
Modernisierung der Sozialhilfestatistik:
Die Sozialhilfestatistik liefert eine Faktengrundlage für die Bewirtschaftung der sozialen Ressourcen und spielt eine entscheidende Rolle beim Verstehen und Verbessern der Sozialpolitik. Im Hinblick auf ihre Modernisierung werden 1200 Organisationen (Ebene Bund, Kantone und Gemeinden) dem BFS auf elektronischem Weg monatlich Grunddaten zu den Personen und Informationen zur Klientenbuchhaltung aus der täglichen Fallführung der Sozialhilfe liefern. Die Daten werden anhand eines vollständig automatisierten Produktionsprozesses aufbereitet, kontrolliert und harmonisiert, damit die Vergleichbarkeit der Angaben sichergestellt ist. Sie können zudem dank statistischer Verknüpfungen mit Informationen aus anderen statistischen Quellen ergänzt werden. So verringert sich der Aufwand für die Organisationen, ihre Arbeit wird erleichtert und die Analysen lassen sich nicht mehr nur einmal jährlich, sondern über das ganze Jahr hinweg durchführen.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) haben Pilotversuche im Bereich «OGD First» angekündigt. So sollen die neuen Daten der Fleischkontrolle (BLV) direkt in Form von offenen Verwaltungsdaten (Open Government Data, OGD) unter Einhaltung der Vorgaben des Bundesgesetzes über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG) zur Verfügung gestellt werden. Die SNB prüft die Möglichkeiten und den Umfang der Veröffentlichung bestimmter Daten auf der OGD-Plattform.
Die Entwicklungsarbeiten im Rahmen des Projekts «PROOFS» der Eidgenössischen Finanzverwaltung zur Prozessoptimierung für die Finanzstatistik werden fortgesetzt. Zur Verbesserung der Verfügbarkeit der Daten für die Finanzstatistik, namentlich für die Prognosen der Staatsfinanzen, wird eine neue Datenbeschaffungsplattform für die Kantone und Gemeinden in Betrieb genommen.
Strategisches Ziel 2 – Die Bundesstatistik nutzt das Potenzial der Mehrfachnutzung von Daten sowie von neuen Erhebungs- und Analysemethoden für eine zielgerichtete, automatisierte und effiziente Statistikproduktion.
Die konsequente Mehrfachnutzung von Daten hat das Potenzial, Haushalte und Unternehmen weiter von Administrativaufwand zu entlasten und den Bedarf an Direkterhebungen zu verringern. Die Erfassung von Metadaten und die Standardisierung der Datenbestände vereinfachen zudem die Produktionsprozesse und ermöglichen eine stärkere Automatisierung, wodurch längerfristig Effizienzgewinne erzielt werden können. Auch die Möglichkeiten, aus der Verknüpfung von vorhandenen Daten neue Erkenntnisse für Statistik und Forschung zu gewinnen, sollen verbessert werden. Schliesslich soll der Einsatz induktiver Methoden wie z. B. maschinelles Lernen in neuen Anwendungsfällen getestet und in die Praxis überführt werden.
Dieses strategische Ziel wird mit rund 30 Projekten umgesetzt. Sie legen den Fokus hauptsächlich auf die Automatisierung der Statistikproduktion sowie die weitere Harmonisierung, Standardisierung und Veröffentlichung von Metadaten und Nomenklaturen. Einige Projekte ermöglichen die Entwicklung spezifischer statistischer Aktivitäten (z. B. in den Bereichen Gesundheit oder Verkehr). Beispiele solcher Projekte sind:
Im Bereich Mobilität und Verkehr plant das BFS eine Modernisierung der Erhebung zum grenzquerenden Güterverkehr, mit der die in der Schweiz erbrachten Leistungen von im Ausland immatrikulierten schweren Güterfahrzeugen ermittelt werden sollen. Die Erhebung wird sich auf die Zollregister (DaziT DaziT ist das Digitalisierungs- und Transformationsprogramm des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG). Es soll sämtliche Abgabenerhebungs- und Kontrollprozesse vereinfachen, optimieren und digitalisieren. ) stützen und die derzeit eingesetzte Erhebungsmethode ersetzen, die für die befragten Fahrerinnen und Fahrer sowie das Zollpersonal mit viel Aufwand verbunden ist.
Im Gesundheitsbereich planen das BFS und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Rahmen des Programms DigiSanté DigiSanté: Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen (admin.ch) Massnahmen zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen (vgl. Kasten S. 4).
Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) sieht vor, für die Kantone im Hinblick auf die Verbesserung ihrer Simulationen einen Zugang zum Familienzulagenregister einzurichten. Die Kantone werden die nötigen Informationen via SEDEX erhalten.
Um gemäss Bundesratsentscheid verlässliche Aussagen über die Bedeutung des Rohstoffhandels für die Schweiz machen zu können, lanciert das BFS eine Datenerhebung zum Beitrag des Rohstoffhandelssektors zum Bruttoinlandprodukt (BIP).
DigiSanté: Digitalen Transformation im Gesundheitswesen
Mit dem Programm DigiSanté soll das Schweizer Gesundheitssystem bis 2034 digitalisiert werden. Es zielt darauf ab, die Qualität und Effizienz der Patientenpflege zu verbessern, indem der laufende Austausch von Daten zu Behandlung, Abrechnung und Forschung vereinfacht wird. Kernelement von DigiSanté ist die Schaffung standardisierter Datenstrukturen zur Sicherstellung der Interoperabilität und zur Umsetzung des Once-Only-Prinzips. Wesentlich sind auch klare Regeln zum Datenzugang und zur Nutzung für die verschiedenen Akteurinnen und Akteure. Das Programm DigiSanté umfasst rund fünfzig Projekte unter der Leitung des BAG und des BFS.
Anfang 2025 nimmt das Register zur Erfassung von Herkunftsnachweisen für erneuerbare Brenn- und Treibstoffe den Betrieb auf. Zur Ausschöpfung des Potenzials der Mehrfachnutzung von Daten im Energiebereich können diese Daten vom Bundesamt für Energie (BFE) auch für die Bundesstatistik genutzt werden. Damit wird es zukünftig möglich sein, zumindest teilweise auf eine gesonderte Erhebung für die Statistik zu verzichten.
Strategisches Ziel 3 – Die Bundesstatistik ermöglicht eine innovative, sichere und sachgerechte Verwendung ihrer Daten.
Mit dem dritten Ziel soll sichergestellt werden, dass die Daten der Bundesstatistik nach ethischen Grundsätzen genutzt werden und die Daten- und Statistikkompetenz (Data and Statistical Literacy) gefördert wird. Dazu gehört, dass die Daten der Bundesstatistik soweit rechtlich möglich in Form von offenen Verwaltungsdaten (OGD) und in maschinenlesbarer Form zur Verfügung stehen, und, dass der gesicherte Zugang zu den Daten weiterentwickelt wird. Parallel dazu müssen die Nutzungsmöglichkeiten der Daten ausgebaut und die Datensicherheit optimiert werden. Hierzu sind – unter Einhaltung der Datenethik und des Datenschutzes – verschiedene Arten von Massnahmen erforderlich.
Zur Umsetzung dieses strategischen Ziels sind vierzehn Projekte angekündigt, die hauptsächlich auf die Bereitstellung von Daten der öffentlichen Statistik in einem offenen Format und auf die Verbesserung ihrer Zugänglichkeit fokussieren. Beispiele solcher Projekte sind:
Das BFS ergreift Massnahmen hinsichtlich der Problematik der Disclosure Control, die auf eine Harmonisierung der Praktiken sowie eine regelmässige Standortbestimmung zum Datenschutz abzielt. Der Begriff Disclosure Control bezeichnet statistische Techniken, mit denen das Risiko der Wiedererkennung einer Person oder Organisation anhand der Ergebnisse einer Analyse von Befragungs- oder Administrativdaten oder bei der Veröffentlichung von Mikrodaten evaluiert und verringert werden soll.
Das BAG wird die Plattform LOMAS Lomas: Eine Plattform für vertrauliche Datenanalysen (admin.ch) nutzen, um erste Tests zur Verknüpfung von vertraulichen Daten hinsichtlich ihrer Nutzung im Forschungsbereich durchzuführen. Dadurch lassen sich verschiedene Datenquellen kombinieren. Indem beispielsweise demografische und Gesundheitsdaten verknüpft werden, könnten Forschende die Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten ermitteln. LOMAS wurde vom Kompetenzzentrum für Datenwissenschaft (DSCC) des BFS entwickelt und soll die Sekundärnutzung von Verwaltungsdaten unter Einhaltung der höchsten Vertraulichkeitsstandards ermöglichen.
Das BSV plant die Schaffung einer Onlineplattform für die 1. Säule (AHV), die Ergänzungsleistungen (EL), die Erwerbsersatzordnung (EKL) und die Familienbeihilfe (Projekt E-SOP). Diese Plattform soll den Versicherten digitale Dienstleistungen im Selfservice bereitstellen. Sie bietet Zugriff auf die persönlichen Daten zur 1. Säule und auf die Tools zur Rentenberechnung (Projekt MOSAR). Die rechtlichen Grundlagen für diese Plattform werden erarbeitet.
Um im Bereich Wirtschaft und öffentliche Finanzen kohärente Statistiken zu gewährleisten, verstärkt das BFS den Austausch von Mikrodaten mit der SNB und wird eine Sensitivitätsanalyse mit Pilotdaten durchführen. Diese Arbeiten bilden die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit mit multinationalen Unternehmen, womit sich diese statistisch besser abbilden lassen. Die Bedeutung der multinationalen Unternehmen für die Wirtschaft nimmt stetig zu und beeinflusst damit auch die Produktion und Analyse statistischer Informationen, was sich wiederum auf das Bruttoinlandprodukt (BIP) auswirkt.
2025 geplante Befragungen und Publikationen
Es sind 68 Befragungen geplant, bei denen Informationen zu diversen gesellschaftlichen Themen direkt bei den Haushalten und Unternehmen erhoben werden. Die Anzahl der Befragungen schwankt von Jahr zu Jahr (2020: 76; 2023: 65). Es lassen sich jedoch keine Aussagen über den Aufwand für die Befragten machen. Die geplanten Befragungen sind in Anhang 2 zusammengestellt.
Gleich wie im Jahr 2024 sind auch für 2025 über 240 Publikationen geplant, über die Hälfte davon begleitet von einer Medienmitteilung. Damit heben sich diese beiden Jahre von den Vorjahren ab: Zwischen 2020 und 2023 wurden jeweils weniger als 200 Publikationen angekündigt. Diese Zunahme zeigt die Bedeutung, die die Statistikproduktion der Verbreitung ihrer Daten für die Öffentlichkeit beimisst. Sie weist auch auf eine bessere Ausschöpfung vorhandener Daten und der damit verbundenen Möglichkeiten dank neuer Methoden und Technologien hin. Die geplanten Publikationen sind im Anhang 3 zusammengestellt.
Evaluation
Das BFS evaluiert in Zusammenarbeit mit den anderen Statistikproduzenten jährlich die Umsetzung des MJP im Vorjahr. Der Evaluationsbericht 2024, der im Juni 2025 veröffentlicht wird, bezieht sich auf die erste Evaluation im Rahmen der Umsetzung des neuen MJP 2024–2027.