2 Baudenkmäler

Immer wieder stehen Einzelobjekte der Denkmalpflege im Interesse der Öffentlichkeit. Der Einfachheit halber werden sie nachfolgend als «Baudenkmäler» bezeichnet. Diese Definition wurde für die vorliegende Statistik in enger Absprache mit den Kantonen festgelegt. Allerdings gibt es aufgrund von Kultur, Sensibilität, Geschichte oder Arbeitsmethode kantonale Unterschiede in Bezug auf die Interpretation und Auslegung dieser Definition: Ein kantonsübergreifender Vergleich der «Baudenkmäler» ist daher nicht immer möglich.

  

Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD 2007) definiert Denk­mäler als «ortsgebundene Objekte, die geschichtlichen Zeugniswert haben. Denkmäler können Zeugnisse jeglichen menschlichen Wirkens sein, historischer Ereignisse und Entwicklungen, künstlerischer Leistungen, sozialer Einrichtungen, technischer Errungenschaften».

Als «Einzelobjekte» gelten nur feste Strukturen. Bewegliche Objekte wie Mobilien oder Artefakte sind demnach ausgeschlossen und fallen in andere Kategorien. Mehrteilige Ensembles werden in Einzelobjekte aufgeschlüsselt. Als Einzelobjekte kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Bauten in Frage, beispielsweise Wohngebäude, kirchliche Bauten, Industriebauten, landwirtschaftliche Gebäude, Brücken, Statuen usw.

Ensembles, die als Ortsbilder geschützt sind, gelten nicht als Baudenkmäler im engeren Sinne (vgl. Kap. 5).

2.1 Erfasste und geschützte Baudenkmäler

Zahlreiche Gebäude und Anlagen in der Schweiz sind aufgrund ihrer Merkmale von grosser denkmalpflegerischer Relevanz. Die kantonalen und kommunalen Fachstellen für Denkmalpflege bewerten die Gebäude und Anlagen auf ihrem Hoheitsgebiet nach ihren jeweiligen Kriterien. Sind die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt, sorgen die Fachstellen für den Schutz und die Pflege der schutzwürdigen Objekte.

Die Systematik und die Abläufe im Bereich der Denkmalpflege unterscheiden sich von Kanton zu Kanton stark. Grundsätzlich erfassen alle Kantone die Bauten von besonderem Wert, beschreiben sie in offiziellen Inventaren (erfasste Einzelobjekte) und unterscheiden Objekte mit rechtsverbindlichem Schutz (geschützte Einzelobjekte; siehe Kasten).

Wichtige Anmerkung: In vielen Kantonen teilen sich die Kantone und Gemeinden die Zuständigkeiten im Denkmalbereich. Die Zahlen in der vorliegenden Publikation sind jeweils als Angabe für das ganze Kantonsgebiet zu verstehen.  

Erfasst bedeutet, dass ein Denkmalobjekt von den Behörden in einer Liste, einem Plan oder einem Inventar aufgeführt und als von besonderem Wert anerkannt ist. Die Listen, Pläne und Inventare dienen den Fachstellen als Arbeitsinstrumente; dabei kann es sich um interne, nicht veröffentlichte Dokumente handeln.

Demgegenüber bedeutet geschützt, dass für das Objekt ein eigentümerverbindlicher rechtlicher Schutz besteht. Dieser Schutz entsteht durch einen allgemeinen Erlass (z. B. Gesetz oder Nutzungsplanung), eine behördliche Verfügung, einen Grundbucheintrag oder einen Vertrag, der die Eigentümerschaft rechtlich bindet.

2022 zählte die Schweiz rund 300 000 erfasste Objekte von denkmalpflegerischer Relevanz. Diese Einzelobjekte zeichnen sich durch besondere Merkmale aus, auch wenn sie nicht formell geschützt sind.

  

Erfasste Baudenkmäler, nach Kanton, 2016 und 2022T1

Kanton 2016 2022 Veränderung Bemerkungen zur Veränderung
AG 7 8001 5 0601 –35,1% Bessere Schätzung
AI 203 354 +74,4% Inventare in Revision
AR 3 412 926 –72,9% Berechnung von 2016 nicht nachvollziebar
BE 46 841 44 829 –4,3%
BL 7 515 7 515 0%
BS 3 755 4 128 +9,9%
FR 15 298 16 296 +6,5%
GE 12 723 40 400 +217,5% Denkmaldefinition erweitert, neue Berechnungs­methode
GL 936 1 204 +28,6% Berechnung von 2016 nicht nachvollziehbar
GR 14 645 16 585 +13,2% Inventare und raumplanerische Grundlagen in ­Revision
JU 1 114 1 155 +3,7% Neues Kantonsgesetz, Inventar revidiert
LU 4 405 4 992 +13,3%
NE 7 106 7 674 +8,0%
NW 883 907 +2,7%
OW 1 771 1 808 +2,1%
SG 8 154 7 869 –3,5%
SH 1 250 2 660 +112,8% Inventare in Revision
SO 2 961 3 579 +20,9% Lokale Ortspläne in Revision
SZ 980 999 +1,9%
TG 7 207 6 939 –3,7% Neue, restriktivere Berechnungsmethode
TI 25 986 29 449 +13,3%
UR 435 642 +47,6% Inventare in Revision
VD 57 968 47 0911 –18,8% Berechnung von 2016 nicht nachvollziehbar; ­bessere Schätzung
VS 8 602 17 5561 +104,1% Kommunale Inventare in Totalrevision
ZG 2 269 2 225 –1,9%
ZH 27 3081 27 3081 0% Übernahme Schätzung 2016
Total 271 527 300 150 +10,5%

Die von den Kantonen gelieferten Erklärungen für die Veränderungen sind in der Kommentarspalte zusammengefasst.
1 Schätzung des Kantons
AI, AR und SZ: Kanton erfasst nur geschützte Objekte
ZH: Da der Kanton über keine Daten zu den lokal erfassten Einzelobjekten verfügt, setzen sich die Werte aus teilweise geschätzten Kantonsdaten sowie aus Daten basierend auf einer Extrapolation des BFS zusammen, die anhand einer ergänzenden Erhebung bei den Gemeinden vorgenommen wurde.

Quelle: BFS – Denkmalstatistik

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Die geschützten Objekte stellen eine spezifische Teilmenge der erfassten Objekte dar. 2022 wurden in der Schweiz rund 93 000 geschützte Objekte gezählt, was 31% der erfassten Objekte entspricht (2016: 28%).

  

Geschützte Baudenkmäler, nach Kanton, 2016 und 2022T2

Kanton 2016 2022 Veränderung Bemerkungen zur Veränderung
AG 6 2001 3 7601 –39,4% Bessere Schätzung
AI 153 354 +131,4% Inventare in Revision, neue Schutzverordnung
AR 928 926 –0,2%
BE 7 342 7 820 +6,5%
BL 5 620 4 915 –12,5% Anpassung der kantonalen Vermessungsdaten
BS 544 611 +12,3%
FR 8 132 8 756 +7,7%
GE 7 672 21 910 +185,6% Neue Berechnungsmethode: Neuberücksichtigung von Objekten in Schutzzonen
GL 488 507 +3,9%
GR 4 869 5 769 +18,5% Inventare in Revision
JU 281 327 +16,4% Neues Gesetz, Inventare revidiert
LU 960 983 +2,4%
NE 830 836 +0,7%
NW 209 239 +14,4%
OW 483 487 +0,8%
SG 3 983 4 280 +7,5%
SH 1 180 1 438 +21,9% Inventare in Revision
SO 2 041 2 043 +0,1%
SZ 629 999 +58,8% Berechnungsmethode von 2016 nicht ­nachvollziehbar
TG 4 257 5 174 +21,5% Revision Schutzstatus
TI 3 923 4 316 +10,0%
UR 15
VD 8 457 5 415 –36,0% Bessere Berechnungsmethode (Verfeinerung, ­Reduktion von Doubletten usw.)
VS 636 4 160 +554,1% Kommunale Inventare in Totalrevision
ZG 566 749 +32,3% Revision der Inventare und gesetzlichen Grundlagen
ZH 4 7011 6 3631 +35,3% Laufend vorgenommene Schutzabklärungen in den Gemeinden
Total 75 084 93 152 +24,1%

Die von den Kantonen gelieferten Erklärungen für die Veränderungen sind in der Kommentarspalte zusammengefasst.
1 Schätzung des Kantons
–: keine Daten
AI, AR und SZ: keine Unterscheidung zwischen erfassten und geschützten Objekten
ZH: BFS-Extrapolation nach zusätzlicher Erhebung bei den Gemeinden

Quelle: BFS – Denkmalstatistik

© BFS 2024

Seit der letzten Erhebung, die 2018 mit den Daten von 2016 durchgeführt wurde, ist die Zahl der erfassten Objekte um mehr als 10% und jene der geschützten Objekte um knapp 21% gestiegen. Diese Entwicklung ist zumindest teilweise auf die revidierten Kantonsinventare zurückzuführen. Im Kanton Schaffhausen beispielsweise wird die in einem Gesetz von 1968 festgelegte Inventarpflicht konsequenter umgesetzt, wodurch die Zahl der erfassten Objekte automatisch stark gestiegen ist (+113%). Im Wallis wurden im Hinblick auf eine Totalrevision der Zonenpläne vermehrt Objekte von lokaler Bedeutung inventarisiert, was zur Identifizierung von 3000 zusätzlichen Objekten führte, wodurch die Zahl der erfassten Objekte um 104% und jene der geschützten Objekte um 554% zunahm (vgl. Tabelle T2).

   

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G1

Trotz der festgestellten Zunahmen ist nur ein kleiner Teil des gesamten Gebäude­bestands in der Schweiz geschützt. 2022 standen 93 152 Objekte der insgesamt 1,8 Millionen Wohn- oder auf sonstige Nutzung durch Menschen ausgerichteten Gebäude, die im Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) erfasst sind, unter Denkmalschutz. Dies entspricht rund 5% des schweizerischen Gebäudebestands.

   

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G2

2.2 Sakralbauten

Die ersten grossen denkmalpflegerischen Bemühungen betrafen – unter anderem aus patriotischen Gründen – symbolträchtige oder autoritätsbezogene Gebäude, allen voran Sakralbauten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen neue Architekturkategorien hinzu (Industrie, Landwirtschaft, Tiefbau usw.).

  

Sakralbauten sind Bauwerke, die für sakrale, rituelle oder kultische Handlungen genutzt werden oder wurden. Bautypen der Sakralarchitektur sind Grabbauten, Grabanlagen, Kirchen, Kapellen, Kultplätze, Moscheen, Synagogen, Tempel usw.

Entscheidend ist dabei der ursprüngliche Bestimmungszweck des Gebäudes. Kirchliche Bauten mit rein weltlichem Zweck, wie beispielsweise Pfarrhäuser, fallen demnach unter die Profanbauten, wohingegen eine zu einem Kulturzentrum oder Café umfunktionierte Kirche zu den Sakralbauten zählt. Einige Kantone schliessen auch mit Kultplätzen assoziierte Bauten (Grabbauten, Pfarrämter, Kolumbarien usw.) ein.

Demgegenüber gelten alle Immobilien, die keinem rituellen Zweck dienen, als Profanbauten.

   

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G3

2016 handelte es sich bei rund 10% der geschützten Objekte um Sakralbauten. Im Jahr 2022 wurden etwa 6000 geschützte Sakralbauten verzeichnet, was einem Anteil von weniger als 7% aller geschützten Objekte und verglichen mit 2016 einem Rückgang dieser Gebäudekategorie um 17% entspricht. Diese Abnahme lässt sich teilweise auf die Verfeinerung der Berechnungsmethoden seit 2016 zurückführen sowie darauf, dass Bauten ohne rituelle Funktion, in der Regel Pfarrhäuser und Pfarrämter, die als Wohngebäude dienen, möglicherweise nicht mehr berücksichtigt wurden.

  

Anzahl geschützte Sakralbauten, nach Kanton, ­Vergleich ­zwischen 2016 und 2022T3

Kanton 2016 2022 Veränderung Bemerkungen zur Veränderung
AG 1 300 434 –66,6% Neue Berechnungsmethode
AI 42 42
AR 22 24 +9,1%
BE 2911 303 +4,1%
BL 68 69 +1,5%
BS 34 34
FR 533 533
GE 137 86 –37,2% Neue Berechnungsmethode
GL 23 28 +21,7%
GR 495 577 +16,6%
JU 85 90 +5,9%
LU 375 376 +0,3%
NE 64 64
NW 42 42
OW 71 71
SG 268 291 +8,6%
SH 36 36
SO 458 457 –0,2%
SZ 141 192 +36,2%
TG 195 228 +16,9%
TI 1 568 1 666 +6,3%
UR NV
VD 504 NB
VS 299 342 +14,4%
ZG 97 NV
ZH 259 151 –41,7% Ausschluss von Pfarrämtern und Pfarrhäusern
Total 7 407 6 136 –17,2%

Die von den Kantonen gelieferten Erklärungen für die Veränderungen sind in der Kommentarspalte zusammengefasst.
1 Wert von 2016 korrigiert
–: keine Daten
NB: nicht betroffen: der Kanton unterscheidet nicht zwischen Sakral- und Profanbauten
NV: Daten im Zeitpunkt der Erhebung nicht verfügbar
ZH: Teildaten auf Gemeindeebene

Quelle: BFS – Denkmalstatistik

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2.3 Bedeutung der geschützten Objekte

Die Kantone sind in der Aufteilung der geschützten Objekte auf die lokale oder regionale Bedeutungsstufe (auch «überkommunal» oder «kantonal» genannt) frei, teilweise ziehen sie aber die Gemeinden bei. Jede Bedeutungsstufe setzt spezifische denkmalpflegerische Voraussetzungen und Massnahmen voraus, die sich jedoch von Kanton zu Kanton unterscheiden. Die nationale Bedeutungsstufe wird vom BAK vergeben (vgl. Kap. 2.3.2).

2.3.1 Geschützte Objekte von regionaler oder lokaler Bedeutung

2022 wurden in der Schweiz rund 54 000 geschützte Objekte von regionaler und 35 000 Objekte von lokaler Bedeutung gezählt. Gegenüber 2016 beträgt der Anstieg bei den Objekten von regionaler Bedeutung fast 15% und bei den Objekten von lokaler Bedeutung mehr als 40%. Ohne den Sonderfall des Kantons Wallis (der bisher über praktisch keine Gemeindeinventare verfügte und in dem sich die Zahl der Objekte von lokaler Bedeutung durch die Einführung von Inventaren um das fast 60-Fache multipliziert hat; vgl. ­Tabelle T4) würde die Zunahme bei den Objekten von lokaler Bedeutung aber lediglich rund 27% betragen.

Die Entwicklung der beiden Kategorien verläuft weitgehend linear zur Entwicklung der Anzahl erfasster und geschützter Objekte. Ein detaillierter Blick zeigt jedoch erhebliche kantonale Unterschiede in Bezug auf die Erhebungen. Gemäss Auskunft der Kantone sind die Abweichungen auf vier Hauptfaktoren zurückzuführen: Anpassung der Berechnungsmethode (Aargau, Freiburg, Genf, Neuenburg, Tessin, Waadt), Revision der Inventare (Graubünden, Jura, Schaffhausen, Wallis, Zug), Präzisierung der Kategorien (Aargau, Solothurn, St. Gallen) sowie Revision der Schutzkriterien (Schwyz).

Für den vorliegenden Teil der Publikation wurden die Objekte, bei denen keine Unterscheidung zwischen regionaler und lokaler Bedeutung möglich war (insbesondere, wenn diese Unterscheidung nicht der kantonalen Praxis entspricht), der Kategorie «regionale Bedeutung» zugeordnet.

  

Objekte von regionaler und lokaler Bedeutung, nach Kanton, 2016 und 2022T4

Kanton Regionale Bedeutung Lokale Bedeutung Bemerkungen zur ­Veränderung
2016 2022 Veränderung 2016 2022 Veränderung
AG 1 3011 1 322 +1,6% 4 6591 2 2001 –52,8% Anpassung der Berechnungsmethode, Präzisierung der Kategorien
AI 89 81 –9,0% 54 251 +364,8% Lokale Bedeutung: Inventare in Arbeit und neue Schutzverordnungen
AR 889 889 NB NB
BE 7 103 7 400 +4,2% NB NB
BL 942 819 –13,1% 4 643 4 049 –12,8%
BS 446 483 +8,3% NB NB
FR 5 078 1 431 –71,8% 2 850 6 977 +144,8% Anpassung der Berechnungsmethode
GE 7 586 21 840 +187,9% 0 NB Anpassung der Berechnungsmethode
GL 467 208 –55,5% 0 259
GR 1 691 1 817 +7,5% 2 985 3 625 +21,4% Revision der Inventare
JU 84 95 +13,1% 182 152 –16,5% Revision der Inventare
LU 301 317 +5,3% 508 579 +14,0% Revision der Schutzkriterien
NE 703 122 –82,6% 58 637 +998,3% Anpassung der Berechnungsmethode
NW 175 168 –4,0% 172 32 +88,2%
OW 285 287 +0,7% 172 174 +1,2%
SG 3 906 1 758 –55,0% 0 2 462 Präzisierung der Kategorien
SH 460 577 +25,4% 661 798 +20,7% Revision der Inventare
SO 1 948 1 936 –0,6% 43 43 Präzisierung der Kategorien
SZ 279 343 +22,9% 289 582 +101,4% Revision der Schutzkriterien
TG 4 119 4 979 +20,9% 0 NV
TI 662 741 +11,9% 3 027 3 365 +11,2% Anpassung der Berechnungsmethode
UR 4 8
VD 6 662 3 881 –41,7% 1 320 844 –36,1% Anpassung der Berechnungsmethode
VS 495 581 +17,4% 58 3 523 +5 974,1% Totalrevision der Gemeinde­inventare in Arbeit
ZG 229 389 +69,9% 304 360 +18,4% Revision der Inventare und gesetzlichen Grundlagen; Regionale Bedeutung: Anpassung der Berechnungsmethode
ZH 1 424 1 782 +25,1% 3 1783 4 2293 +33,1% Laufend vorgenommene Schutzabklärungen in den Gemeinden
Total 47 324 54 250 +14,6% 25 008 35 149 +40,6%

Die von den Kantonen gelieferten Erklärungen für die Veränderungen sind in der Kommentarspalte zusammengefasst.
1 Schätzung des Kantons
2 Methode von 2016 nicht nachvollziehbar; Abweichung nicht erklärbar
3 Extrapolation (BFS) auf Gemeindeebene
–: keine Daten
NB: Kanton von dieser Bedeutungsstufe nicht betroffen
NV: Daten im Zeitpunkt der Erhebung nicht verfügbar

Quelle: BFS – Denkmalstatistik

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2.3.2 Objekte von nationaler Bedeutung

Für die Objekte von nationaler Bedeutung wurde die Referenzliste des BAK herangezogen (Stand 31.12.2022). Die vorliegende Erhebung hat Abweichungen zwischen dem, was die Kantone in ihren Inventaren als Objekte von nationaler Bedeutung erfassen, und den Daten des Bundes ergeben.  

Verzeichnis der Objekte von nationaler Bedeutung

Das BAK veröffentlicht das «Verzeichnis der Denkmäler, Ensembles und archäologischen Stätten von nationaler Bedeutung», das auf Inventaren und Listen verschiedener Bundesstellen basiert. Es dient als Grundlage für die Bemessung von Bundesbeiträgen gemäss Artikel 13 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG).

Um einen Bau oder eine Stätte als von nationaler Bedeutung anerkennen zu lassen, reicht der Kanton ein dokumentiertes Gesuch beim BAK ein. Das BAK prüft das Gesuch und kann bei Bedarf eine externe Expertenmeinung einholen oder die EKD beiziehen. Wird die nationale Bedeutung eines Objekts anerkannt, wird dieses ins Verzeichnis aufgenommen und der Kanton kann eine höhere Bundesbeteiligung für denkmalpflegerische Massnahmen beantragen.

Das Verzeichnis des BAK basiert auf einheitlichen Kriterien für alle Kantone, wobei nicht systematisch zwischen Denkmalpflege und Archäologie unterschieden wird. ­Dubletten sind theoretisch also möglich, typischerweise bei alten Bauwerken, bei denen ein Teil der Mauern erhalten werden soll (beispielsweise die Ruinen eines mittelalterlichen Turms, der sowohl für die Denkmalpflege als auch für die Archäologie von Interesse ist).

  

Denkmäler und archäologische Stätten von nationaler Bedeutung, nach Kanton, 2022T5

Kanton Anzahl Objekte der Kategorien «Denkmäler» und ­«Archäologie» Kanton Anzahl Objekte der Kategorien «Denkmäler» und ­«Archäologie»
AG 292 OW 35
AI 22 SG 166
AR 46 SH 85
BE 506 SO 82
BL 94 SZ 114
BS 102 TG 126
FR 348 TI 250
GE 104 UR 57
GL 45 VD 313
GR 327 VS 146
JU 53 ZG 51
LU 170 ZH 352
NE 151 Total 1 4 092
NW 61

1 Es bestehen «Dubletten» zwischen den Kantonen, denn sechs militärische Sperrstellen liegen genau auf einer Kantonsgrenze: AR/SG (2), BE/FR (1) und BL/SO (3). Im Total werden diese Objekte allerdings nur einmal berücksichtigt.
Anmerkung: Aufgrund der unterschiedlichen Quellen kann die Zahl der Objekte von nationaler Bedeutung (Verzeichnis BAK) nicht zur Zahl der Objekte von regionaler und lokaler Bedeutung (Erhebung bei den Kantonen) hinzugezählt werden.

Quelle: BAK

© BFS 2024

   

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G4

  

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