
Berufliche Grundbildung
Lernorte der Lernenden
Die Mehrheit der Lernenden der Sekundarstufe II wählt den Weg der beruflichen Grundbildung. Im Schuljahr 2020/21 absolvierten 65% der Jugendlichen eine solche Ausbildung an einer der 357 Berufsfachschulen der Schweiz. In diesen Schulen, die überwiegend öffentlich sind, lernen im Durchschnitt rund 600 Personen. 2020 wurden 58 888 Lehrbetriebe Arbeitsstätten gemäss der Definition der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT), vgl. Anhang 2 erfasst, die Lernende im Rahmen einer dualen beruflichen Grundbildung betreuen. Diese findet teilweise im Lehrbetrieb und teilweise an der Berufsfachschule statt. Nahezu 90% dieser Betriebe zählen weniger als 50 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten. Mehr als zwei Drittel sind im Tertiärsektor aktiv.
Die berufliche Grundbildung ermöglicht Jugendlichen den Einstieg in die Arbeitswelt und trägt dazu bei, den Bedarf der Wirtschaft an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Die berufliche Grundbildung umfasst nicht nur ein breites Angebot von rund 250 vom Bund geregelten Berufen, sondern bietet auch gute Berufsaussichten und ermöglicht den Übergang zu einer Ausbildung auf Tertiärstufe. Durch die Bereitstellung von Lehrstellen und die Betreuung der Jugendlichen spielen die Lehrbetriebe eine zentrale Rolle im Bildungssystem.
In rund 90% der Fälle erfolgt die berufliche Grundbildung nach dem dualen System: Die Ausbildung erfolgt in einem Betrieb, wo die Lernenden die praktischen Aspekte ihres Berufs erlernen, und wird ergänzt mit einer Ausbildung an der Berufsfachschule, an der an einem oder zwei Tagen pro Woche das theoretische Wissen und die Allgemeinbildung vermittelt werden. Dazu kommen für nahezu alle Berufe obligatorische überbetriebliche Kurse, in denen die berufliche Praxis und die schulische Bildung vertieft und ergänzt werden. Die berufliche Grundbildung kann auch als vollschulische Ausbildung absolviert werden. Diese Möglichkeit betrifft jedoch nur 10% der Lernenden und wird hauptsächlich in der französischen und italienischen Schweiz angeboten.
Die berufliche Grundbildung ist in der Deutschschweiz stärker verbreitet: 2020/21 befanden sich dort 72% der Lernenden der Sekundarstufe II in einer solchen Ausbildung, während sich der Anteil in der französischen Schweiz auf 51% und im Tessin auf 56% belief. Im gleichen Schuljahr lag der Anteil der Frauen in der beruflichen Grundbildung schweizweit bei 41%, wobei die Unterschiede zwischen den Sprachregionen klein waren (37% im Tessin, 38% in der französischen Schweiz und 42% in der Deutschschweiz).
Die berufliche Grundbildung wird nach drei oder vier Jahren mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder nach zwei Jahren mit einem eidgenössischen Berufsattest (EBA) abgeschlossen. Die meisten Ausbildungen sind auf Bundesebene durch das Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG) geregelt. Für die Organisation der Berufsbildung sind drei Partner zuständig: Der Bund kümmert sich um die Regulierung und Steuerung des Systems, die Organisationen der Arbeitswelt legen die Bildungsinhalte fest und stellen Ausbildungsplätze für den praktischen Teil der Lehre bereit und die Kantone sind für den Vollzug der Bestimmungen und für die Aufsicht über die Berufsbildung zuständig.
In dieser Publikation werden die statistischen Daten zu den beiden Lernorten, den Lehrbetrieben einerseits und den Berufsfachschulen andererseits, präsentiert. Auf die überbetrieblichen Kurse, den dritten Lernort, wird nicht eingegangen, da das Bundesamt für Statistik (BFS) dazu keine Daten erhebt.
Das erste Kapitel ist den Lehrbetrieben gewidmet, die nach ihrer Grösse, ihrer räumlichen Verteilung sowie ihrer Zugehörigkeit zum öffentlichen oder privaten Sektor und zu einem Wirtschaftsabschnitt beschrieben werden. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Berufsfachschulen und liefert Informationen zu ihrer Anzahl nach verschiedenen Merkmalen wie Ausbildungsform (dual, vollschulisch), Trägerschaft (öffentlich, privat), geografische Verteilung und angebotene Bildungsfelder.
Übersicht: Berufsfachschulen, Arbeitsstätten und Lernende der Sekundarstufe IIT1
Jahr1 | Berufsfachschulen | Arbeitsstätten | Lernende der beruflichen Grundbildung | Lernende der Sekundarstufe II2 | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|
N | N | % Lehrbetriebe | N | % dual | N | % der beruflichen Grundbildung | |
2012 | 390 | 643 306 | 10,2 | 229 808 | 90,1 | 332 556 | 69,1 |
2013 | 381 | 651 556 | 9,9 | 229 230 | 90,2 | 333 250 | 68,8 |
2014 | 373 | 668 419 | 9,6 | 229 581 | 90,2 | 335 260 | 68,5 |
2015 | 369 | 676 068 | 9,4 | 226 822 | 90,3 | 333 158 | 68,1 |
2016 | 366 | 681 015 | 9,2 | 224 792 | 90,4 | 332 360 | 67,6 |
2017 | 369 | 685 264 | 9,1 | 223 062 | 90,3 | 332 136 | 67,2 |
2018 | 364 | 687 257 | 8,9 | 220 004 | 90,4 | 329 834 | 66,7 |
2019 | 360 | 696 371 | 8,6 | 217 832 | 90,6 | 328 837 | 66,2 |
2020 | 357 | 694 851 | 8,5 | 215 651 | 90,6 | 331 243 | 65,1 |
1entspricht dem Schuljahr für die Schulen und Lernenden (z. B. 2012 = 2012/13) und
dem Kalenderjahr für die Arbeitsstätten
2Sekundarstufe II: berufliche Grundbildung, Berufsmaturität und allgemeinbildende
Ausbildungen; für weitere Informationen siehe Anhang 3
Quelle: BFS – SBI, SDL, SBG-SFPI, STATENT
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1 Lehrbetriebe: Entwicklung und Merkmale
Die in diesem Kapitel präsentierten Zahlen kombinieren Informationen aus den BFS-Statistiken der beruflichen Grundbildung (SBG-SFPI) und der Unternehmensstruktur (STATENT). Die ersten verfügbaren Daten für eine Verknüpfung dieser beiden Quellen stammen aus dem Jahr 2012 und die letzten aus dem Jahr 2020. Die Definitionen der verwendeten Konzepte sind in Anhang 2 und die methodischen Erläuterungen in Anhang 3 enthalten.
Nach einem ersten Teil, der auf die Entwicklung der Situation zwischen 2012 und 2020 eingeht, konzentriert sich die Analyse auf die 58 888 Lehrbetriebe Mit der STATENT lassen sich die Betriebe nach zwei Ebenen analysieren, jener des Unternehmens und jener der Arbeitsstätte. Für diese Publikation werden nur die Arbeitsstätten berücksichtigt, da die Lernenden in der SBG-SFPI auf dieser Ebene erfasst werden. , die 2020 erfasst wurden, und ihre Hauptmerkmale, namentlich die Grösse, die räumliche Verteilung sowie die Zugehörigkeit zum öffentlichen oder privaten Sektor und jene zu einem Wirtschaftsabschnitt gemäss der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA). Die Ausbildungstätigkeit wird unter drei Gesichtspunkten dargestellt: Zuerst erfolgt eine Kontextualisierung, wobei die Verteilung der Lehrbetriebe in den verschiedenen Kategorien einer bestimmten Dimension mit der Gesamtheit der Arbeitsstätten in der Wirtschaft in den gleichen Kategorien verglichen wird. Zum Zweiten wird die Ausbildungsbeteiligung betrachtet, d. h. der Anteil der Lehrbetriebe am Total der Arbeitsstätten in einer bestimmten Dimension. Drittens wird die Ausbildungsintensität in einer bestimmten Dimension aufgezeigt, also der Anteil der Lernenden am Total der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten ihres Lehrbetriebs. Die Ausbildungsbeteiligung und -intensität wurden bereits im Rahmen der Publikation «Die Betriebe in der dualen Berufsbildung: Entwicklung 1985 bis 2008 – Analysen zur Betriebszählung» (nur auf Deutsch verfügbar) analysiert, die auf der Betriebszählung (BZ) basiert. Aus methodischen Gründen im Zusammenhang mit den Datenquellen sind die dort präsentierten Ergebnisse jedoch nicht vergleichbar mit jenen in dieser Publikation, da die hier verwendete STATENT im Gegensatz zur BZ die Kleinstunternehmen umfasst. Dies erklärt, warum die gemäss STATENT berechnete Lehrbetriebsquote deutlich tiefer ist als diejenige, die gemäss BZ berechnet wurde. Abgeschlossen wird das Kapitel mit einem Überblick über die Ausbildungstätigkeit der Arbeitsstätten, die Mitglied einer multinationalen Unternehmensgruppe sind.
Die in diesem Kapitel präsentierten Zahlen dürfen nicht als Indikatoren für das Lehrstellenangebot oder die Bereitschaft der Wirtschaft, Lernende auszubilden, betrachtet werden, da die oben erwähnten Datenquellen (SBG-SFPI und STATENT) keine Informationen zu den nicht besetzten Lehrstellen enthalten.
Schliesslich ist festzuhalten, dass auf die Lehrstellenquote, die als Anteil der Lehrstellen am Total der Beschäftigten definiert ist, in dieser Publikation nicht eingegangen wird, da sie bereits Thema einer anderen Publikation ist. Interessierte Personen können die entsprechenden Zahlen auf der folgenden Internetseite einsehen: www.statistik.ch → Statistiken finden → Bildung und Wissenschaft → Bildungsindikatoren → Nach Bildungsstufen → Sekundarstufe II → Sekundarstufe II: Lehrstellenquote. Die Daten werden jährlich aktualisiert.
1.1 Entwicklung zwischen 2012 und 2020
Der Anteil der Lehrbetriebe in der Wirtschaft ist seit 2012 rückläufig. Ihr Anteil am Total der Arbeitsstätten ging im Zeitraum von 2012 bis 2020 um nahezu zwei Prozentpunkte zurück, von 10% auf 8% (vgl. Tabelle T2).
Arbeitsstätten und Anteil LehrbetriebeT2
Arbeitsstätten | Davon Lehrbetriebe | Anteil Lehrbetriebe | |
---|---|---|---|
N | N | % | |
2012 | 643 306 | 65 454 | 10,2 |
2013 | 651 556 | 64 798 | 9,9 |
2014 | 668 419 | 64 491 | 9,6 |
2015 | 676 068 | 63 357 | 9,4 |
2016 | 681 015 | 62 614 | 9,2 |
2017 | 685 264 | 62 063 | 9,1 |
2018 | 687 257 | 61 020 | 8,9 |
2019 | 696 371 | 60 040 | 8,6 |
2020 | 694 851 | 58 888 | 8,5 |
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT
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In der Grafik G1 ist die Entwicklung für die Jahre 2012 bis 2020 in Form von indexierten Werten dargestellt. In diesem Zeitraum ist die Zahl der Lehrbetriebe um 10% gesunken, während die Gesamtzahl der Arbeitsstätten in der Wirtschaft um 8% zugenommen hat.
Der kontinuierliche Rückgang der Ausbildungsbeteiligung der Arbeitsstätten muss in Beziehung gesetzt werden mit der Demografie der 16- bis 24-Jährigen, also den Personen, die sich im Alter für eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II befinden. Dies ist der Faktor, der die Nachfrage nach Lehrstellen am stärksten beeinflussen dürfte. Im Beobachtungszeitraum hat sich diese Bevölkerungsgruppe um 5% verringert. Die Bestände der Lernenden der dualen beruflichen Grundbildung entwickelten sich in etwa gleich wie jene der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen (−6% zwischen 2012 und 2020). Die parallele Abnahme der Anzahl Lehrbetriebe und der Anzahl Lernender der dualen beruflichen Grundbildung äussert sich in einer zeitlich nahezu konstanten durchschnittlichen Lernendenzahl pro ausbildende Einheit (2012: 3,0 Lernende; 2020: 3,2 Lernende).
Ein anderes wichtiges Phänomen, um den Rückgang der ausbildenden Einheiten in der Wirtschaft in einen Kontext zu setzen, ist die Entwicklung der Zahl der Arbeitsstätten mit weniger als einer beschäftigten Person in Vollzeitäquivalenten, also von Einheiten, die aufgrund ihrer Grösse kaum Lernende ausbilden können. Diese machen im Jahresdurchschnitt 45% der Arbeitsstätten in der Wirtschaft aus, wobei ihre Zahl zwischen 2012 und 2020 um 19% angestiegen ist.

Vor dem Hintergrund des Rückgangs der Zahl der Personen, die im Alter für eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II sind, und der Zunahme der Arbeitsstätten mit weniger als einer beschäftigten Person in Vollzeitäquivalenten ist die Abnahme der Anzahl Lehrbetriebe nicht weiter überraschend.
1.2 Grösse der Lehrbetriebe
Die Grösse der Arbeitsstätte entspricht der Anzahl Beschäftigter in Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Mit Ausnahme des Abschnitts über die Ausbildungsintensität sind die Lernenden in dieser Berechnung nicht eingeschlossen.
Die Ausbildungstätigkeit findet vor allem in Arbeitsstätten mit weniger als 50 VZÄ statt. So zählten von den 58 888 Lehrbetrieben, die 2020 erfasst wurden, 54% 1 bis 9 VZÄ, 35% 10 bis 49 VZÄ, 10% 50 bis 249 VZÄ und 1% mehr als 249 VZÄ. Diese Zahlen weichen deutlich von jenen aller Arbeitsstätten der Wirtschaft ab, wie der Vergleich in der Tabelle T3 zeigt. Während die Arbeitsstätten mit 1 bis 9 VZÄ in der Gesamtwirtschaft 90% der Arbeitsstätten ausmachen, beträgt dieser Anteil bei den Lehrbetrieben 54%. Umgekehrt ist der Anteil der Arbeitsstätten mit 10 VZÄ oder mehr bei den Lehrbetrieben fast fünfmal so gross wie in der Gesamtwirtschaft (46% gegenüber 10%). Dies äussert sich in einem markanten Unterschied bei der durchschnittlichen Grösse nach Typ der Arbeitsstätten: Bei den Lehrbetrieben beträgt diese 29 VZÄ, rund fünfmal mehr als in der Gesamtwirtschaft (5,9 VZÄ).
Arbeitsstätten, Verteilung nach Grössenklasse und durchschnittliche Grösse, 2020T3
Total | Anteil nach Grössenklasse | Durchschnittliche Grösse | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1–9 Beschäftigte in VZÄ | 10–49 Beschäftigte in VZÄ | 50–249 Beschäftigte in VZÄ | 250 und mehr Beschäftigte in VZÄ |
||||
N | % | % | % | % | % | Beschäftigte in VZÄ | |
Alle Arbeitsstätten | 694 851 | 100,0 | 90,2 | 8,1 | 1,6 | 0,2 | 5,9 |
Lehrbetriebe | 58 888 | 100,0 | 53,9 | 34,5 | 10,1 | 1,5 | 29,0 |
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT
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Weiter ist festzuhalten, dass die Ausbildungsbeteiligung, also der Anteil der Lehrbetriebe am Total der Arbeitsstätten einer bestimmten Grössenklasse, mit zunehmender Grösse der Arbeitsstätte tendenziell ansteigt. Während die Lehrbetriebe bei den Arbeitsstätten mit 1 bis 9 VZÄ 5% ausmachen, sind es bei den Arbeitsstätten mit 10 bis 49 VZÄ mehr als ein Drittel und bei den Arbeitsstätten ab 50 VZÄ entsprechen sie der Mehrheit (vgl. Grafik G2).

Die Ausbildungsintensität, also der Anteil der Lernenden am Total der Beschäftigten in VZÄ eines Lehrbetriebs, geht mit zunehmender Grösse der Arbeitsstätte deutlich zurück. Bei den Lehrbetrieben mit 1 bis 9 VZÄ beläuft sie sich auf 29%. Die Personen in Ausbildung machen somit mehr als ein Viertel des Totals der Beschäftigten aus. In den Lehrbetrieben mit 250 VZÄ oder mehr beträgt dieser Wert 5%. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 21%. Gemessen am Total ihrer Beschäftigten bilden die kleinen Lehrbetriebe somit mehr Lernende aus als die grossen. Der grosse Beitrag, den die kleinen Lehrbetriebe an die duale berufliche Grundbildung leisten, bestätigt sich auch in der Analyse der Verteilung der Lernenden nach Grössenklasse des Lehrbetriebs. Mehr als 60% der Jugendlichen werden in Einheiten mit weniger als 50 VZÄ betreut (vgl. Grafik G3).

1.3 Räumliche Verteilung der Lehrbetriebe
Die räumliche Verteilung der Arbeitsstätten, die in diesem Teil präsentiert wird, basiert auf zwei Analyseebenen, der Sprachregion und der Stadt-/Land-Typologie Mit der Stadt-/Land-Typologie werden die Schweizer Gemeinden hauptsächlich nach Dichte und Grösse klassiert. Diese Typologie umfasst drei Kategorien: städtisch, ländlich und intermediär. .
Im Jahr 2020 befanden sich fast drei Viertel der 58 888 Lehrbetriebe in der deutschsprachigen Region der Schweiz, knapp ein Viertel in der französischsprachigen Region und 4% in der italienisch- und rätoromanischsprachigen Region. Ausserdem wiesen die städtischen Gemeinden am meisten Lehrbetriebe auf (65%). Diese Verteilungen weichen nur wenig von jenen aller Arbeitsstätten in der Gesamtwirtschaft ab (vgl. Tabelle T4).
Arbeitsstätten und Verteilung nach Sprachregion und Gemeindetyp, 2020T4
Total | Anteil nach Sprachregion | Anteil nach Gemeindetyp | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutsch | Französisch | Italienisch | Rätoromanisch | Städtisch | Intermediär | Ländlich | |||
N | % | % | % | % | % | % | % | % | |
Alle Arbeitsstätten | 694 851 | 100,0 | 69,3 | 24,3 | 6,0 | 0,4 | 64,8 | 18,9 | 16,3 |
Lehrbetriebe | 58 888 | 100,0 | 72,2 | 23,3 | 4,1 | 0,3 | 64,6 | 20,7 | 14,7 |
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT, Räumliche Gliederungen der Schweiz
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Die Ausbildungsbeteiligung, also der Anteil der Lehrbetriebe am Total der Arbeitsstätten in einer bestimmten Region, belief sich 2020 in der Deutschschweiz auf 9%, in der französischen Schweiz auf 8% und in der italienischen Schweiz auf 6%. Die rätoromanische Schweiz bewegte sich mit einer Ausbildungsbeteiligung von 7% im Mittelfeld (vgl. Grafik G4). Bei der Ausbildungsbeteiligung nach der Stadt-/Land-Typologie lassen sich zwischen den verschiedenen Gemeindetypen nur kleine Unterschiede beobachten: In den intermediären Gemeinden, die sowohl städtische als auch ländliche Merkmale aufweisen, betrug der Anteil der Lehrbetriebe 9% und in städtischen oder ländlichen Gemeinden 8% (vgl. Grafik G4).

Die Ausbildungsintensität, also der Anteil der Lernenden am Total der Beschäftigten in VZÄ eines Lehrbetriebs, unterscheidet sich mit einem Prozentpunkt kaum zwischen der Deutschschweiz und der französischen und italienischen Schweiz (22% bzw. 21%). Die Lernenden machen somit in diesen Regionen im Durchschnitt etwas mehr als ein Fünftel aller Beschäftigten der Lehrbetriebe aus. In der rätoromanischen Schweiz ist die Ausbildungsintensität mit 19% tiefer als in den anderen Landesteilen. Bei einer Betrachtung der Ausbildungsintensität nach Gemeindetyp zeigt sich, dass der ländliche Raum mit 23% an der Spitze liegt, gefolgt vom intermediären (22%) und städtischen Raum (21%). Gemessen an der Gesamtheit ihrer Beschäftigten bilden die Lehrbetriebe im ländlichen Raum somit die meisten Lernenden aus. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 21%.
1.4 Zugehörigkeit der Lehrbetriebe zum öffentlichen oder privaten Sektor
In diesem Teil werden die Lehrbetriebe nach ihrer Zugehörigkeit zum privaten oder zum öffentlichen Sektor unterschieden, wobei letzterer die öffentlichen Unternehmen Beispiele öffentlicher Unternehmen: Universitätsspitäler, Unternehmen des öffentlichen Verkehrs und die öffentliche Verwaltung umfasst.
Die Mehrheit der Lehrbetriebe gehört dem privaten Sektor an. 54 769 bzw. 93% der 58 888 Einheiten, die 2020 erfasst wurden, sind Teil des privaten Sektors. Die verbleibenden 4119 Arbeitsstätten zählen zum öffentlichen Sektor. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Gemeinde- und Kantonsverwaltungen. Die Verteilung der Lehrbetriebe auf den öffentlichen und den privaten Sektor entspricht auch jener der Arbeitsstätten insgesamt im gleichen Jahr (vgl. Tabelle T5).
Arbeitsstätten und Verteilung nach Sektor, 2020T5
Total | Anteil nach Sektor | |||
---|---|---|---|---|
Privat | Öffentlich | |||
N | % | % | % | |
Alle Arbeitsstätten | 694 851 | 100,0 | 95,4 | 4,6 |
Lehrbetriebe | 58 888 | 100,0 | 93,0 | 7,0 |
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT
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Die Ausbildungsbeteiligung, also der Anteil der Lehrbetriebe am Total der Arbeitsstätten in einem bestimmten Sektor, beträgt im öffentlichen Sektor 13% und im privaten Sektor 8%. Dabei muss berücksichtigt werden, dass 91% der Arbeitsstätten des privaten Sektors 1 bis 9 Beschäftigte in VZÄ zählen, während im öffentlichen Sektor 67% dieser Grössenklasse angehören. Wie oben erwähnt, steigt die Ausbildungsbeteiligung mit zunehmender Grösse der Arbeitsstätte tendenziell an.
Bei der Ausbildungsintensität, also dem Anteil der Lernenden am Total der Beschäftigten in VZÄ eines Lehrbetriebs, weist der private Sektor einen höheren Wert als der öffentliche Sektor auf (22% bzw. 18%). Dies bedeutet, dass die Lehrbetriebe des privaten Sektors im Verhältnis zum Total ihrer Beschäftigten mehr Lernende betreuen als jene des öffentlichen Sektors, da die Personen in Ausbildung im ersten Fall etwas mehr als ein Fünftel der Beschäftigten und im zweiten Fall etwas weniger als ein Fünftel ausmachen.
1.5 Sektor und Wirtschaftsabschnitt der Lehrbetriebe
Die meisten der 2020 erfassten 58 888 Lehrbetriebe sind dem Tertiärsektor zugeordnet (69%; 40 676 Einheiten). An zweiter Stelle folgt mit 27% der Sekundärsektor (15 807 Einheiten) und an dritter Stelle der Primärsektor mit 4% (2405 Einheiten). Auf einer detaillierteren Ebene betrachtet vereinen vier Wirtschaftsabschnitte knapp zwei Drittel der Lehrbetriebe auf sich. An der Spitze liegt der Wirtschaftsabschnitt «Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen» mit 24% aller Lehrbetriebe. Danach folgen die Abschnitte «Baugewerbe» (14%), «Gesundheits- und Sozialwesen» (14%) sowie «Verarbeitendes Gewerbe» (12%). Ein Vergleich mit der Gesamtheit der Arbeitsstätten zeigt, dass der Sekundärsektor anteilsmässig fast doppelt so viele Lehrbetriebe zählt wie die Gesamtwirtschaft (vgl. Tabelle T6). Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich zwei der Wirtschaftsabschnitte mit den meisten Lehrbetrieben in diesem Sektor befinden («Baugewerbe» und «Verarbeitendes Gewerbe»).
Arbeitsstätten und Verteilung nach Sektor und NOGA-Wirtschaftsabschnitt, 2020T6
Alle Arbeitsstätten |
Lehrbetriebe | ||
---|---|---|---|
Total | N | 694 851 | 58 888 |
% | 100,0 | 100,0 | |
Primärsektor | % | 7,5 | 4,1 |
A. Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | % | 7,5 | 4,1 |
Sekundärsektor | % | 13,8 | 26,8 |
B. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden |
% | 0,1 | 0,1 |
C. Verarbeitendes Gewerbe | % | 6,0 | 12,3 |
D. Energieversorgung | % | 0,2 | 0,3 |
E. Wasserversorgung und Abfallentsorgung | % | 0,3 | 0,2 |
F. Baugewerbe | % | 7,3 | 13,9 |
Tertiärsektor | % | 78,7 | 69,1 |
G. Handel; Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen | % | 13,1 | 24,2 |
H. Verkehr und Lagerei | % | 2,5 | 1,3 |
I. Gastgewerbe | % | 4,7 | 2,8 |
J. Information und Kommunikation | % | 3,7 | 1,9 |
K. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | % | 3,0 | 2,0 |
L. Grundstücks- und Wohnungswesen | % | 2,8 | 0,7 |
M. Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen | % | 14,9 | 9,9 |
N. Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen | % | 4,2 | 3,1 |
O. Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung | % | 1,3 | 3,3 |
P. Erziehung und Unterricht | % | 5,1 | 1,6 |
Q. Gesundheits- und Sozialwesen | % | 11,6 | 13,8 |
R. Kunst, Unterhaltung und Erholung | % | 3,7 | 0,9 |
S. Sonstige Dienstleistungen | % | 8,1 | 3,5 |
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT
© BFS 2024
Die Ausbildungsbeteiligung, also der Anteil der Lehrbetriebe am Total der Arbeitsstätten in einem bestimmten Wirtschaftsabschnitt, fällt je nach Wirtschaftsabschnitte sehr unterschiedlich aus. Am höchsten ist sie im Abschnitt «Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung» (22% Lehrbetriebe), gefolgt von «Energieversorgung» (18%) und «Verarbeitendes Gewerbe» (18%). Die Wirtschaftsabschnitte «Kunst, Unterhaltung und Erholung» sowie «Grundstücks- und Wohnungswesen» weisen den kleinsten Anteil auf (je 2%). Es ist jedoch interessant, diese Zahlen in einen grösseren Kontext zu stellen. In der Grafik G5 wird die durchschnittliche Grösse der Arbeitsstätten in Bezug gesetzt zum Anteil der ausbildenden Einheiten nach NOGA-Wirtschaftsabschnitt. Von den neunzehn Wirtschaftsabschnitten weisen jene mit einer Lehrbetriebsquote über dem Schweizer Durchschnitt (8%) in der Regel auch eine überdurchschnittliche Grösse auf (5,9 Beschäftigte in VZÄ; vgl. Quadrant I, 6 Abschnitte). Es gibt jedoch eine Ausnahme von diesem Grundsatz (vgl. Quadrant IV). Diese Ergebnisse stützen insgesamt die oben erwähnten Aussagen, wonach tendenziell umso mehr Lernende ausgebildet werden, je grösser die Arbeitsstätte ist. Das Gegenteil lässt sich jedoch nicht systematisch beobachten. Während die Hälfte der zwölf Wirtschaftsabschnitte mit einer Lehrbetriebsquote unter dem Schweizer Durchschnitt auch eine unterdurchschnittliche Grösse aufweisen (vgl. Quadrant III), ist die andere Hälfte überdurchschnittlich gross (vgl. Quadrant II).

Betrachtet nach Wirtschaftsabschnitt sind bei der Ausbildungsintensität, also dem Anteil der Lernenden am Total der Beschäftigten in VZÄ eines Lehrbetriebs, ebenfalls grosse Unterschiede festzustellen. Mit einem Anteil an Personen in Ausbildung von knapp einem Drittel aller Beschäftigten der Lehrbetriebe weist der Primärsektor die höchste Ausbildungsintensität auf (34%). An zweiter Stelle folgt der Tertiärsektor mit einer Intensität von 22% und an dritter Stelle der Sekundärsektor mit 18%. Auf Ebene der Wirtschaftsabschnitte wird nur selten eine Ausbildungsintensität über dem Schweizer Durchschnitt (21%) verzeichnet. Nur vier von neunzehn Abschnitten liegen über diesem Wert: «Sonstige Dienstleistungen» (36%), «Land- und Forstwirtschaft, Fischerei» (34%), «Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen» (23%) und «Gesundheits- und Sozialwesen» (22%).
1.6 Wirtschaftsabschnitt des Lehrbetriebs und von den Lernenden erlernter Beruf
Es ist selten, dass eine Arbeitsstätte Ausbildungen in mehr als einem Beruf anbietet. So konnten im Jahr 2020 in 75% der Lehrbetriebe (44 392 Einheiten) nur ein Beruf, in 15% zwei Berufe und in 9% drei Berufe oder mehr erlernt werden (vgl. Tabelle T7).
Lehrbetriebe nach Anzahl erlernter Berufe, 2020T7
Lehrbetriebe | ||
---|---|---|
N | % | |
Total | 58 888 | 100,0 |
Anzahl der im Lehrbetrieb angebotenen Berufe |
||
1 | 44 392 | 75,4 |
2 | 8 794 | 14,9 |
3 | 2 732 | 4,6 |
4 und mehr | 2 737 | 4,6 |
Unbekannt1 | 233 | 0,4 |
1Lehrbetriebe, bei denen die Anzahl der erlernten Berufe nicht berechnet werden konnte.
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT
© BFS 2024
Diese Feststellung muss in Bezug gesetzt werden mit der Anzahl Lernender pro Lehrbetrieb, da 45% von ihnen nur eine Person ausbilden. Lehrbetriebe, die zwei oder drei Lernende ausbilden, tun dies in der Mehrheit der Fälle in einem Beruf. Erst ab vier Lernenden sind die Lehrbetriebe, die nur einen Beruf anbieten, in der Minderheit.
In der Grafik G6 sind die fünf im Jahr 2020 in der dualen beruflichen Grundbildung am häufigsten erlernten Berufe und die Wirtschaftsabschnitte abgebildet, in denen sich die entsprechenden Lehrbetriebe befinden. Während die Lernenden der Berufe «Fachmann/-frau Gesundheit EFZ», «Fachmann/-frau Betreuung EFZ», «Detailhandelsfachmann/-frau EFZ – Beratung» und «Elektroinstallateur/-in EFZ» zu 80% oder mehr in einem einzigen Wirtschaftsabschnitt ausgebildet werden, findet man Lernende des Berufs «Kaufmann/-frau EFZ E» in allen Wirtschaftsabschnitten, vor allem aber in den Abschnitten «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen», «Öffentliche Verwaltung», «Verarbeitendes Gewerbe» und «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen».

1.7 Lehrbetriebe, die einer multinationalen Unternehmensgruppe angehören
In diesem letzten Teil werden die multinationalen Unternehmensgruppen und ihre Ausbildungstätigkeit beleuchtet. Die Zugehörigkeit einer Arbeitsstätte zu einer Unternehmensgruppe wurde anhand der Daten der Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE) des BFS ermittelt. Die Analyse umfasst die Arbeitsstätten, die einer ausländischen oder einer inländischen Unternehmensgruppe angehören. Im ersten Fall handelt es sich um eine Unternehmensgruppe mit einer oder mehreren Einheiten (Filialen) in der Schweiz, die von einer Einheit mit Sitz im Ausland kontrolliert wird. Im zweiten Fall geht es um eine Unternehmensgruppe mit Sitz in der Schweiz, die mindestens eine Filiale im Ausland hat.
2020 waren 44 859 Arbeitsstätten Mitglied einer multinationalen Unternehmensgruppe, wobei 28 114 (63%) einer Gruppe mit Sitz in der Schweiz und 16 745 (37%) einer Gruppe mit Sitz im Ausland angehörten. Insgesamt belief sich der Anteil der Lehrbetriebe auf 21%, was 9318 Einheiten entspricht. Dieser Anteil ist seit 2014, dem Jahr, in dem die Daten der STAGRE erstmals verfügbar waren, nahezu unverändert geblieben (vgl. Tabelle T8).
Wie in Tabelle T8 dargestellt, gehört die Mehrheit der Lehrbetriebe, die von einer multinationalen Unternehmensgruppe kontrolliert werden, einer Schweizer Gruppe an. 2020 waren somit von den insgesamt 9318 ausbildenden Einheiten 6290 (68%) Mitglied einer Schweizer und 3028 (32%) einer ausländischen Unternehmensgruppe. Im gleichen Jahr belief sich der Anteil der Lehrbetriebe in den Unternehmensgruppen mit Sitz in der Schweiz auf 22% und jener der Unternehmensgruppen mit Sitz im Ausland auf 18%. Bei Letzteren kann auch noch das Sitzland in Erfahrung gebracht werden, also das Land, in dem die Einheit ansässig ist, die die ganze Gruppe kontrolliert. 2020 wurden bei den multinationalen Unternehmensgruppen mit Sitz im Ausland, die Lernende ausbilden, 49 verschiedene Länder verzeichnet. Bei 39% der Lehrbetriebe, die einer ausländischen multinationalen Unternehmensgruppe angehören, war das Sitzland Deutschland. Anschliessend folgten Frankreich mit 16%, die Vereinigten Staaten mit 7% und die Niederlande mit 6%. Auf jedes der übrigen 45 Länder entfielen weniger als 5% der Lehrbetriebe.
Arbeitsstätten der multinationalen Unternehmensgruppen nach TypT8
2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Arbeitsstätten der multinationalen
Unternehmensgruppen |
||||||||
Total | N | 41 826 | 42 745 | 42 408 | 42 872 | 43 386 | 44 003 | 44 859 |
% | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | |
inländisch kontrolliert | N | 27 068 | 27 771 | 27 247 | 27 374 | 27 666 | 27 740 | 28 114 |
% | 64,7 | 65,0 | 64,3 | 63,9 | 63,8 | 63,0 | 62,7 | |
ausländisch kontrolliert | N | 14 758 | 14 974 | 15 161 | 15 498 | 15 720 | 16 263 | 16 745 |
% | 35,3 | 35,0 | 35,8 | 36,1 | 36,2 | 37,0 | 37,3 | |
… davon Lehrbetriebe | ||||||||
Total | N | 8 759 | 8 889 | 8 881 | 9 003 | 8 938 | 9 159 | 9 318 |
Anteil Lehrbetrieb1 | % | 21,1 | 20,9 | 21,1 | 21,2 | 20,7 | 21,0 | 20,9 |
Total | N | 8 759 | 8 889 | 8 881 | 9 003 | 8 938 | 9 159 | 9 318 |
% | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | |
inländisch kontrolliert | N | 6 182 | 6 216 | 6 093 | 6 063 | 6 001 | 6 136 | 6 290 |
% | 70,6 | 69,9 | 68,6 | 67,3 | 67,1 | 67,0 | 67,5 | |
ausländisch kontrolliert | N | 2 577 | 2 673 | 2 788 | 2 940 | 2 937 | 3 023 | 3 028 |
% | 29,4 | 30,1 | 31,4 | 32,7 | 32,9 | 33,0 | 32,5 |
1Bei der Berechnung des Anteils Lehrbetriebe in den multinationalen Unternehmensgruppen wurden die Arbeitsstätten, die nicht mit den verknüpften Daten der SBG-SFPI/STAGRE verbunden werden konnten, vom Nenner ausgeschlossen. Dies entspricht im Jahresdurchschnitt rund 1% aller Arbeitsstätten, die einer multinationalen Unternehmensgruppe angehören.
Quelle: BFS – SBG-SFPI, STATENT, STAGRE
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2 Berufsfachschulen:
Entwicklung und Merkmale
Während das erste Unterkapitel sich der Entwicklung der Situation zwischen den Schuljahren 2012/13 und 2020/21 widmet, konzentrieren sich die folgenden Unterkapitel auf das Schuljahr 2020/21 und präsentieren ausgewählte Merkmale der Berufsfachschulen und ihrer Lernenden, so die Ausbildungsform (dual, vollschulisch), die Trägerschaft (öffentlich, privat), die räumliche Verteilung und das Bildungsfeld gemäss der Internationalen Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED).
Die Berufsfachschulen werden anhand des Bildungstyps definiert, in dem sich die Lernenden gemäss der statistischen Klassifikation des schweizerischen Bildungssystems befinden. Die Definitionen der verwendeten Konzepte sind in Anhang 2 und die methodischen Erläuterungen in Anhang 3 enthalten.
2.1 Entwicklung zwischen 2012/13 und 2020/21
Die Zahl der Berufsfachschulen ging zwischen 2012/13 und 2020/21 von 390 auf 357 zurück, was einer Abnahme um 8% entspricht. Gemessen am Total der Schulen der Sekundarstufe II sank ihr Anteil von 62% im Schuljahr 2012/13 auf 59% im Schuljahr 2020/21, während der Anteil der Lernenden der beruflichen Grundbildung im Verhältnis zur Gesamtheit der Lernenden der Sekundarstufe II im gleichen Zeitraum von 69% auf 65% zurückging. In der Grafik G7 sind die Bestände der Berufsfachschulen und der Lernenden der beruflichen Grundbildung, indexiert auf das Schuljahr 2012/13, dargestellt. Der Rückgang der Bestände im Beobachtungszeitraum verlief bei den Schulen, die eine duale Ausbildung anbieten, regelmässiger als bei jenen mit einem vollschulischen Angebot. Diese Entwicklung entspricht dem Abwärtstrend, der sich im gleichen Zeitraum auch bei den Lernenden der beruflichen Grundbildung beobachten lässt. Die Zahl der Lernenden ging zwischen 2012/13 und 2020/21 von 229 808 auf 215 651 zurück (−6%). Die Abnahme war grösser bei den Lernenden in einer vollschulischen Ausbildung (−11%) als bei jenen in einer dualen Ausbildung (−6%). Der Anteil der Lernenden, die die duale Berufsbildung gewählt haben, verglichen mit jenem der Lernenden, die eine vollschulische Ausbildung absolvieren, hat sich im Beobachtungszeitraum mit Schwankungen zwischen −0,1 und +0,2 Prozentpunkten kaum verändert. Beim Rückgang der Bestände der Lernenden der beruflichen Grundbildung lässt sich eine ähnliche Tendenz feststellen wie bei der Demografie der 16- bis 24-Jährigen, also den Personen im Alter für eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II. Im Beobachtungszeitraum hat sich diese Bevölkerungsgruppe um 5% verringert.

Die zwischen 2012/13 und 2020/21 verzeichnete Abnahme der Anzahl Berufsfachschulen und der Lernenden der beruflichen Grundbildung war bei den privaten Berufsfachschulen mit −14% im Schuljahr 2020/21 gegenüber dem Schuljahr 2012/13 (−12% bei den Lernenden) grösser als bei den öffentlichen Berufsfachschulen mit −6% (−5% bei den Lernenden). 2020/21 machte der Anteil der privaten Berufsfachschulen verglichen mit jenem der öffentlichen Berufsfachschulen etwas mehr als ein Viertel (26%) aus und der Anteil der Lernenden belief sich auf 13%. Zwischen 2012/13 und 2020/21 ging er um zwei Prozentpunkte zurück (−1 Prozentpunkt bei den Lernenden in privaten Berufsfachschulen).
Im Zusammenhang mit diesem Abwärtstrend ist es interessant anzumerken, dass die Grösse der Berufsfachschulen – definiert anhand der Anzahl Lernenden in der beruflichen Grundbildung – angestiegen ist. So stieg die mediane Grösse der Berufsfachschulen von 260 Lernenden im Schuljahr 2012/13 (590 im Durchschnitt) auf 310 Lernende im Schuljahr 2020/21 (600 im Durchschnitt). Die markanten Unterschiede zwischen dem Median und dem Durchschnitt sind darauf zurückzuführen, dass sich die Grösse der Schulen zwischen 1 und 6516 Lernenden (2012/13) und 1 und 5671 Lernenden (2020/21) bewegt. Die meisten Berufsfachschulen mit weniger als vier Lernenden in der beruflichen Grundbildung sind auf die Ausbildung sehr besonderer Berufe spezialisiert (z. B. Glasmaler/in (nicht reglementiert), Steinbildhauer/in EFZ). In der Regel sind dies Privatschulen.
Aus geografischer Sicht blieb die Verteilung der Berufsfachschulen auf die verschiedenen Sprachregionen zwischen 2012/13 und 2020/21 unverändert: Etwas mehr als zwei Drittel befanden sich in der Deutschschweiz, gut ein Viertel in der französischen Schweiz und der Rest in der italienischen und rätoromanischen Schweiz.
2.2 Ausbildungsform in den Berufsfachschulen
Die berufliche Grundbildung kann in der Schweiz in einem Lehrbetrieb (duale Ausbildung) oder im Rahmen einer vollschulischen Ausbildung absolviert werden. Die erste Variante ist schweizweit stärker verbreitet als die zweite. Duale Ausbildungen werden in allen Kantonen angeboten, auch wenn nicht jeder Kanton über eine eigene Berufsfachschule verfügt. Im Kanton Appenzell Innerrhoden, wo es keine Berufsfachschule gibt, begibt sich die Mehrheit der Lernenden, die in diesem Kanton wohnen und eine Lehre in einem dort ansässigen Betrieb absolvieren, für ihre theoretische Ausbildung in einen Nachbarskanton (St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden; 2020/21: 85%). Der verbleibende Anteil verteilt sich hauptsächlich auf die Kantone Zürich, Thurgau und Luzern.
2020/21 bot knapp ein Viertel der Berufsfachschulen nur vollschulische Ausbildungen an (24%), 62% boten lediglich duale Ausbildungen an und 14% hatten ein gemischtes Angebot (duale und vollschulische Ausbildungen in der gleichen Einheit). Von den Lernenden der beruflichen Grundbildung hatten 9% eine vollschulische Ausbildung in Angriff genommen (vgl. Grafik G8).

Rund ein Drittel der vollschulischen Ausbildungen findet in Schulen mit höchstens 50 Lernenden (31%) und ein Fünftel in Schulen mit mehr als 200 Lernenden (21%) statt. Bei den dualen Ausbildungen erfolgt die Mehrheit in Schulen mit mehr als 200 Lernenden (71%; vgl. Grafik G9).

2.3 Trägerschaft der Berufsfachschulen
(öffentlicher/privater Sektor)
Die Trägerschaft der Berufsfachschulen wird anhand des Kostenträgers festgelegt. Der öffentliche Sektor umfasst die Schulen, die von der öffentlichen Hand betrieben werden. Zum privaten Sektor zählen die vom Staat subventionierten und nicht subventionierten Privatschulen. Eine subventionierte Privatschule ist eine private Bildungsinstitution, für die die öffentliche Hand 50% oder mehr der Grundfinanzierung bereitstellt. Eine nicht subventionierte Privatschule ist eine private Bildungsinstitution, für die die öffentliche Hand weniger als 50% der Grundfinanzierung bereitstellt. Die Berufsfachschulen sind im privaten Sektor weniger stark vertreten als im öffentlichen Sektor.
Rund ein Viertel der Berufsfachschulen sind privat (26%) und bilden 13% der Lernenden aus (vgl. Grafik G10). Wie aus der Grafik G11 hervorgeht, bietet ein Drittel dieser Schulen vollschulische Ausbildungen an (33%), 57% bieten duale Ausbildungen an und 10% haben ein gemischtes Angebot (duale und vollschulische Ausbildungen in der gleichen Einheit).


Zwei Drittel der Privatschulen verteilen sich zu fast gleichen Teilen auf Schulen mit höchstens 50 Lernenden (36%) und solche mit mehr als 200 Lernenden (31%), während die Mehrheit der öffentlichen Schulen mehr als 200 Lernende zählt (70%; vgl. Grafik G12).

2.4 Räumliche Verteilung der Berufsfachschulen
Die räumliche Verteilung der Berufsfachschulen, die in diesem Teil präsentiert wird, basiert auf zwei Analyseebenen, namentlich auf der Sprachregion und der Stadt-/Land-Typologie Mit der Stadt-/Land-Typologie werden die Schweizer Gemeinden hauptsächlich nach Dichte und Grösse klassiert. Diese Typologie umfasst drei Kategorien: städtisch, ländlich und intermediär. .
Im Schuljahr 2020/21 befanden sich zwei Drittel der Berufsfachschulen in der Deutschschweiz (64%), wo nahezu drei Viertel der Lernenden (73%) ausgebildet wurden. In dieser Region war ein Drittel der Schulen privat (17% der Lernenden). Auf die französische Schweiz entfielen 28% der Berufsfachschulen (23% der Lernenden), wovon 16% Privatschulen waren (3% der Lernenden). In der italienischen Schweiz lag der Anteil der Berufsfachschulen bei 7% (4% der Lernenden), wobei alle öffentlich waren (vgl. Tabelle T9).
Berufsfachschulen und Lernende der beruflichen Grundbildung nach Sprachregion und Trägerschaft, 2020/21T9
Schulen | Lernende | Nach Sprachregion (%) | Davon Privatschulen (%) | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Schulen | Lernende | Schulen | Lernende | |||
N | N | % | % | % | % | |
Total 1 | 357 | 215 651 | 100,0 | 100,0 | 26,3 | 13,1 |
Deutsch | 230 | 157 120 | 64,4 | 72,9 | 33,5 | 16,9 |
Französisch | 101 | 49 617 | 28,3 | 23,0 | 15,8 | 3,5 |
Italienisch | 25 | 8 904 | 7,0 | 4,1 | 0,0 | 0,0 |
1Die rätoromanische Schweiz wird aufgrund der geringen Zahl der Berufsfachschulen in dieser Region (eine Schule mit dualer beruflicher Grundbildung) nicht aufgeführt. Die Bestände der Schulen und der Lernenden werden hingegen im Total mitgezählt.
Quelle: BFS − SBI, SDL
© BFS 2024
Die berufliche Grundbildung als vollschulische Ausbildung ist in der französischen und italienischen Schweiz stärker verbreitet als in der Deutschschweiz. 2020/21 belief sich der Anteil der Berufsfachschulen, die nur vollschulische Ausbildungen anbieten, auf 33% in der französischen Schweiz, auf 28% in der italienischen Schweiz und auf 19% in der Deutschschweiz. Der Anteil der Lernenden in einer vollschulischen beruflichen Grundbildung lag bei 23% in der französischsprachigen Region, bei 28% in der italienischsprachigen Region und bei 4% in der deutschsprachigen Region (vgl. Grafik G13).

Die Berufsfachschulen konzentrieren sich hauptsächlich auf die dicht besiedelten Gebiete. 2020/21 befanden sich 88% der Berufsfachschulen in einer städtischen Gemeinde (96% der Lernenden der beruflichen Grundbildung), von denen fast zwei Drittel mehr als 200 Lernende zählten. Ein gutes Viertel der Berufsfachschulen im städtischen Raum war privat (26%). In den intermediären Gemeinden, d. h. in den Gemeinden mit sowohl städtischen als auch ländlichen Merkmalen, betrug der Anteil der Berufsfachschulen 11% (4% der Lernenden) und in den ländlichen Gemeinden 2% (1% der Lernenden; vgl. Grafik G14). Von den sechs Berufsfachschulen im ländlichen Raum sind vier öffentlich und jede bildet mehr als 150 Lernende aus, die meistens eine Ausbildung in den Bildungsfeldern «Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Tiermedizin» (61%) oder «Dienstleistungen» (31%) absolvieren.

2.5 Bildungsfelder in den Berufsfachschulen
Die in diesem Teil erwähnten Bildungsfelder basieren auf der ersten Ebene der ISCED Internationale Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED-F 2013) , anhand derer die Bildungsgänge der beruflichen Grundbildung der Schweiz zu acht Feldern zusammengefasst werden. Im Anhang A1 sind die drei im Schuljahr 2020/21 am häufigsten erlernten Berufe nach ISCED-Bildungsfeld dargestellt.
2020/21 waren die Bildungsfelder «Wirtschaft, Verwaltung und Recht» (24%) und «Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe» (22%) in den Berufsfachschulen am stärksten vertreten. In dieser Analyse werden die Berufsfachschulen, die Lernende in mehreren ISCED-Bildungsfeldern betreuen, mehrmals gezählt. Aus diesem Grund beträgt das Total in der Grafik G15 658 Einheiten und nicht 357 Einheiten wie im übrigen Kapitel.

Die privaten und öffentlichen Berufsfachschulen bieten im Allgemeinen Ausbildungen in den gleichen Bildungsfeldern für das gleiche Zielpublikum, also für die 16- bis 24-Jährigen, an. Im Schuljahr 2020/21 verzeichnete jedoch das Bildungsfeld «Informations- und Kommunikationstechnologie» in den Privatschulen einen höheren Anteil an Lernenden über 24 Jahren (20%) als in den öffentlichen Schulen (6%).
In Tabelle T10 sind die Berufsfachschulen nach Anzahl ISCED-Bildungsfeldern dargestellt. Mehr als die Hälfte der Berufsfachschulen bietet Ausbildungen in nur einem (56%) und knapp ein Viertel in zwei ISCED-Bildungsfeldern an (22%); 10% der Schulen haben ein Angebot in drei Feldern. Nur in den Schulen mit mehr als 150 Lernenden verteilen sich die Ausbildungen auf mehr als drei Bildungsfelder. Bei einer Betrachtung der Schulen nach ihrer Trägerschaft zeigt sich, dass mehr als drei Viertel der Privatschulen nur Ausbildungen in einem Bildungsfeld anbieten (80%), während es bei den öffentlichen Schulen 48% sind.
Berufsfachschulen nach Anzahl
ISCED-Bildungsfeldern und Trägerschaft, 2020/21T10
Schulen | Privatschulen | Öffentliche Schulen | ||
---|---|---|---|---|
N | % | % | % | |
Total | 357 | 100,0 | 100,0 | 100,0 |
Anzahl ISCED-Bildungsfelder |
||||
1 | 200 | 56,0 | 79,8 | 47,5 |
2 | 80 | 22,4 | 13,8 | 25,5 |
3 | 36 | 10,1 | 4,3 | 12,2 |
4 | 23 | 6,4 | 1,1 | 8,4 |
5 und mehr | 18 | 5,0 | 1,1 | 6,5 |
Quelle: BFS − SBI, SDL
© BFS 2024
Tabelle T11 zeigt die Interdisziplinarität der analysierten Berufsfachschulen nach Anzahl Berufen. Im Schuljahr 2020/21 umfasste das Angebot bei einem Viertel der Berufsfachschulen nur einen Beruf und bei 17% der Schulen zwei Berufe. Nur Schulen mit mehr als 150 Lernenden zählten mehr als 11 Berufe, wobei die Höchstzahl in einer Schule bei 60 Berufen lag. Mehr als ein Drittel der Privatschulen bietet nur einen Beruf an; bei den öffentlichen Schulen trifft dies auf ein Fünftel zu. Der Anteil der Schulen mit mehr als 11 Berufen beläuft sich bei den Privatschulen auf 1% und bei den öffentlichen Schulen auf 25%.
Berufsfachschulen nach Anzahl Berufen
und Trägerschaft, 2020/21T11
Schulen | Privatschulen | Öffentliche Schulen | ||
---|---|---|---|---|
N | % | % | % | |
Total | 357 | 100,0 | 100,0 | 100,0 |
Anzahl Berufe | ||||
1 | 88 | 24,6 | 37,2 | 20,2 |
2 | 60 | 16,8 | 30,9 | 11,8 |
3–5 | 77 | 21,6 | 18,1 | 22,8 |
6–11 | 66 | 18,5 | 12,8 | 20,5 |
12 und mehr | 66 | 18,5 | 1,1 | 24,7 |
Quelle: BFS − SBI, SDL
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A1 Beispiele von Berufen nach
ISCED-Bildungsfeldern
Top 3 der Berufe in den ISCED-Bildungsfeldern, 2020/21TA1
ISCED-Bildungsfeld | Beruf | Anzahl Lernender | Ausbildungsform | |
---|---|---|---|---|
Vollschulisch | Dual | |||
Geisteswissenschaften und Künste | Mediamatiker/-in EFZ | 1 789 | 296 | 1493 |
Grafiker/-in EFZ | 920 | 595 | 325 | |
Florist/-in EFZ | 587 | 73 | 514 | |
Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen | Fachmann/-frau Information und Dokumentation EFZ | 238 | 0 | 238 |
Wirtschaft, Verwaltung und Recht | Kaufmann/-frau EFZ E | 31 975 | 8 425 | 23 550 |
Detailhandelsfachmann/-frau EFZ - Beratung | 8 000 | 0 | 8 000 | |
Kaufmann/-frau EFZ B | 5 304 | 571 | 4 733 | |
Informations- und Kommunikationstechnologie | Informatiker/-in EFZ | 7 781 | 2 160 | 5 621 |
ICT-Fachmann/-frau EFZ | 825 | 165 | 660 | |
Informatiker/-in (Privatschule, nicht anerkannt) | 445 | 445 | 0 | |
Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe | Elektroinstallateur/-in EFZ | 6 237 | 0 | 6 237 |
Zeichner/-in EFZ | 5 572 | 349 | 5 223 | |
Polymechaniker/-in EFZ | 5 169 | 322 | 4 847 | |
Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Tiermedizin | Gärtner/-in EFZ | 2 811 | 190 | 2 621 |
Landwirt/-in EFZ | 2 809 | 0 | 2 809 | |
Forstwart/-in EFZ | 908 | 0 | 908 | |
Gesundheit und Sozialwesen | Fachmann/-frau Gesundheit EFZ | 13 638 | 856 | 12 782 |
Fachmann/-frau Betreuung EFZ | 10 596 | 519 | 10 077 | |
Medizinische/-r Praxisassistent/-in EFZ | 3 160 | 217 | 2 943 | |
Dienstleistungen | Koch/Köchin EFZ | 4 042 | 0 | 4 042 |
Coiffeur/-euse EFZ | 2 404 | 0 | 2 404 | |
Fachmann/-frau Betriebsunterhalt EFZ | 2 388 | 0 | 2 388 |
Quelle: BFS – SDL
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A2 Definitionen
Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA)
Die Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA) ist eine hierarchische Struktur mit fünf Stufen, mit der die statistischen Einheiten «Unternehmen» und «Arbeitsstätten» anhand ihrer Haupttätigkeit klassifiziert und zu kohärenten Gruppen zusammengefasst werden können. Sie berücksichtigt sowohl die von der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (NACE) vorgegebenen Rahmenbedingungen als auch die Bedürfnisse der verschiedenen Interessensgruppen in der Schweiz. Jedem Unternehmen und jeder Arbeitsstätte, die im Betriebs- und Unternehmensregister (BUR) registriert sind, wird ein NOGA-Code zugewiesen. In dieser Publikation werden die Ergebnisse auf Stufe der Wirtschaftsabschnitte präsentiert, der höchsten Hierarchiestufe der NOGA 2008.
Arbeitsstätte
Eine Arbeitsstätte entspricht einem Unternehmen (Einzelunternehmen) oder einem Teil eines Unternehmens (Werkstatt, Fabrik usw.), das sich an einem bestimmten Ort befindet. Dieser Ort ist topografisch bestimmbar. Dort üben eine oder mehrere Personen Tätigkeiten für dasselbe Unternehmen aus.
Ausbildungsbeteiligungsquote
Diese Quote entspricht dem Anteil der Lehrbetriebe an der Gesamtheit der Arbeitsstätten in einer bestimmten Dimension (z. B. Ausbildungsbeteiligungsquote nach Grössenklasse der Arbeitsstätte).
Ausbildungsform
Die berufliche Grundbildung der Sekundarstufe II wird entweder gemäss dem dualen System oder im Rahmen einer vollschulischen Ausbildung absolviert.
– Duale berufliche Grundbildung: Ausbildung, deren theoretischer Teil in der Berufsfachschule und deren praktischer Teil in einem privaten oder öffentlichen Lehrbetrieb vermittelt wird. Lernende in der dualen beruflichen Grundbildung sind Arbeitnehmende in Ausbildung.
– Vollschulische berufliche Grundbildung: Ausbildung in einer Bildungsinstitution, die den Ausbildungsgang (Gesamtheit von theoretischen und allenfalls praktischen Fächern) so organisiert, dass er die Hauptbeschäftigung der Lernenden und Studierenden ist (z. B. Lehrwerkstätte, vollzeitliche Handelsmittelschule mit anschliessendem Praktikum).
Ausbildungsintensität
Die Ausbildungsintensität entspricht dem Anteil der Personen in Ausbildung in einer bestimmten Arbeitsstätte am Total aller Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten in der gleichen Arbeitsstätte (einschliesslich der Personen in Ausbildung). Eine Intensität von 0% entspricht beispielsweise einer nicht ausbildenden Arbeitsstätte, während eine Intensität von 50% bedeutet, dass die Hälfte der Beschäftigten einer Arbeitsstätte Personen in Ausbildung sind.
Berufsfachschule
Die Berufsfachschule vermittelt die für die Ausübung des Berufs notwendigen theoretischen Grundlagen sowie den allgemeinbildenden Unterricht. Die Lernenden der dualen beruflichen Grundbildung gehen ein bis zwei Tage pro Woche in die Schule. Es ist auch möglich, eine vollschulische berufliche Grundbildung zu absolvieren (Lehrwerkstätten, Handels- und Informatikmittelschulen). In dieser Publikation wird jede Bildungsinstitution, an der mindestens eine lernende Person eine berufliche Grundbildung absolviert, als Berufsfachschule betrachtet.
Beschäftigte
In der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) werden die (unselbstständigen und selbstständigen) Beschäftigten ausgehend vom AHV-pflichtigen Lohn erhoben. Dieser Lohn entspricht einem Mindestbetrag von jährlich 2300 Franken. Die Beschäftigten umfassen alle Personen (Unselbstständig- und Selbstständigerwerbende), die eine Tätigkeit ausüben, mit der sich Güter oder Dienstleistungen erzeugen lassen. Eine Person mit mehreren Arbeitsverträgen wird in diesem Sinne mehrmals als beschäftigt erfasst, sofern die Arbeitsverträge mit verschiedenen Unternehmen abgeschlossen wurden. Hat die Person hingegen mehrere Arbeitsverträge mit einem einzigen Arbeitgeber, so wird sie nur einmal als beschäftigte Person erfasst.
Bildungsfeld gemäss ISCED-F 2013
Die Internationale Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED für International Standard Classification of Education) der UNESCO ist die Referenzklassifikation für die Organisation des Bildungswesens. Sie umfasst drei Detaillierungsebenen und ist kompatibel mit der statistischen Klassifikation des schweizerischen Bildungssystems. Die erste Ebene der ISCED wird in dieser Publikation verwendet, um die Bildungsgänge der beruflichen Grundbildung der Schweiz zu acht Feldern zusammenzufassen.
Grösse
Arbeitsstätte: Die Grösse der Arbeitsstätte berechnet sich nach der Anzahl Beschäftigter in Vollzeitäquivalenten (VZÄ).
Berufsfachschule: Die Grösse einer Berufsfachschule berechnet sich nach der Anzahl Lernender, die dort eine berufliche Grundbildung absolvieren.
Lehrbetrieb
Alle Arbeitsstätten, die eine Person auf Basis eines Lehrvertrags beschäftigen, gelten als Lehrbetrieb.
Sprachregion
Die Sprachregion definiert sich nach der Landessprache, die in einer Gemeinde von einer Mehrheit der Bevölkerung gesprochen wird. In der Schweiz werden vier Sprachregionen unterschieden: die deutsche, französische, italienische und rätoromanische Sprachregion.
Stadt-/Land-Typologie
Die Stadt-/Land-Typologie ist von der neunstufigen Gemeindetypologie abgeleitet und in drei Kategorien gegliedert: städtisch, intermediär und ländlich. Die Einteilung in die neun Gemeindetypen richtet sich nach Dichte, Grösse und Erreichbarkeit.
Trägerschaft (öffentlicher/privater Sektor)
Arbeitsstätte: Eine Einheit zählt zum öffentlichen Sektor, wenn sie von der öffentlichen Hand kontrolliert wird. Diese Kontrolle besteht meist in einer massgeblichen Beteiligung am Aktienkapital, kann aber auch auf andere Arten erfolgen.
Berufsfachschule: Die Trägerschaft einer Schule wird anhand des Kostenträgers festgelegt. Der öffentliche Sektor umfasst die staatlich finanzierten Schulen. Dem privaten Sektor gehören die vom Staat subventionierten Privatschulen (50% und mehr öffentliche Mittel) und die nicht vom Staat subventionierten Privatschulen an (weniger als 50% öffentliche Mittel).
Vollzeitäquivalent (VZÄ)
Ein Vollzeitäquivalent entspricht einem 100% besetzten Arbeitsplatz (z. B. eine Anstellung von 50% ergibt 0,5 VZÄ).
A3 Methode
Allgemeines
Rundungen
Die Prozentangaben in diesem Text sind auf die nächste ganze Zahl gerundet. Deshalb entspricht die Summe nicht zwingend 100%.
Sekundarstufe II
In dieser Publikation umfasst die Sekundarstufe II die berufliche Grundbildung, die Berufsmaturität und die allgemeinbildenden Ausbildungen. Die Übergangs- und Zusatzausbildungen wurden aus den Analysen ausgeschlossen, da sie in der Regel an Schulen der Sekundarstufe I, in Zentren für Brückenangebote oder an höheren Fachschulen erfolgen, die nicht Teil des Untersuchungsgegenstands sind.
Kapitel 1: Lehrbetriebe
Ausbildungsintensität
In mehr als 90% der Lehrbetriebe beträgt die Ausbildungsintensität höchstens 50%. Für diese Publikation wurden die Lehrbetriebe mit einer Ausbildungsintensität über 80% aus der Analyse ausgeschlossen, da Anteile über diesem Wert als Ausreisser betrachtet werden. Dies betrifft weniger als 2% der Lehrbetriebe.
Grenze bei der Interpretation der Lehrbetriebsquote
der multinationalen Unternehmensgruppen
(Unterkapitel 1.7)
In einigen multinationalen Unternehmensgruppen, die Lernende ausbilden, werden diese nicht von der Gruppe selber, sondern von einer Drittinstitution angestellt. Dies hat zur Folge, dass diese Arbeitsstätten in der Statistik nicht als Lehrbetriebe erscheinen. Auf der Grundlage der verfügbaren Daten kann die Zahl der betroffenen Einheiten nicht ermittelt werden.
Lehrbetriebsquote und Ausbildungsbeteiligungsquote
Mit der Lehrbetriebs- und der Ausbildungsbeteiligungsquote wird ein Zustand bezogen auf die ganze Wirtschaftsstruktur der Schweiz dargestellt. Diese Quoten werden daher im Verhältnis zum Total der Arbeitsstätten in der Wirtschaft berechnet. Arbeitsstätten mit weniger als einem Vollzeitäquivalent, die aufgrund ihrer Grösse keine Lernenden ausbilden können, sind im Nenner enthalten. Ihr Ausschluss hätte eine Verringerung des Totals der berücksichtigten Arbeitsstätten um 45% zur Folge.
Verknüpfung SBG-SFPI/STATENT
Die in den Unterkapiteln 1.1 bis 1.6 dieser Publikation präsentierten Daten kombinieren Informationen aus der Statistik der beruflichen Grundbildung (SBG-SFPI) und der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT). Durch die Verknüpfung dieser beiden Quellen kann jede Person, die eine duale berufliche Grundbildung absolviert und in der SBG-SFPI erfasst ist, einer Arbeitsstätte zugewiesen werden, die gemäss STATENT am 31.12. eines bestimmten Jahrs aktiv war. Dies erfolgt über die Betriebs- und Unternehmensregisternummer (BUR-Nummer), die in beiden Statistiken geführt wird. Die Qualität der Verknüpfung ist hoch, da im Jahresdurchschnitt 99% der Personen, die gemäss SBG-SFPI in Ausbildung sind, mit den Daten der STATENT verknüpft werden können. Die erste Verknüpfung betrifft das Jahr 2012 (die STATENT existiert erst seit 2011) und die letzte das Jahr 2020. Dies ist die letzte Verknüpfung der Daten der SBG-SFPI mit jenen der STATENT, die zum Zeitpunkt der Redaktion dieser Publikation verfügbar war.
Anhand der Kombination der SBG-SFPI und der STATENT lassen sich die Lehrbetriebe ermitteln, ihre Merkmale mit jenen der Lernenden, für die sie zuständig sind, zu verbinden und verschiedene Werte, wie die Zahl der Lernenden pro Lehrbetrieb oder den Anteil der Lernenden am Total der Beschäftigten ihres Lehrbetriebs, zu berechnen.
Mit der STATENT lassen sich die Betriebe nach zwei Ebenen analysieren, jener des Unternehmens und jener der Arbeitsstätte. Ein Unternehmen kann sich aus mehreren örtlichen Arbeitsstätten zusammensetzen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Filialen und Zweigstellen existieren. Für diese Publikation werden nur die Arbeitsstätten berücksichtigt, da die Lernenden in der SBG-SFPI auf dieser Ebene erfasst werden. Bei Unternehmen, die mehrere Arbeitsstätten umfassen, können letztere ausserdem andere Merkmale aufweisen als der Sitz des Unternehmens. Dies trifft beispielsweise auf Unternehmen zu, deren Arbeitsstätten in verschiedenen Regionen ansässig oder in unterschiedlichen Wirtschaftsabschnitten tätig sind. Für eine detaillierte Analyse der Merkmale der ausbildenden Einheiten eignet sich die Ebene der Arbeitsstätte daher am besten. Da 85% der Ausbildungstätigkeit in Unternehmen stattfindet, die nur eine Arbeitsstätte umfassen, dürfte eine Analyse auf Ebene des Unternehmens nicht signifikant andere Ergebnisse liefern als eine Untersuchung auf Ebene der Arbeitsstätte.
Verknüpfung SBG-SFPI/STATENT/STAGRE
Die im Unterkapitel 1.7 dieser Publikation präsentierten Daten kombinieren Informationen aus der Statistik der beruflichen Grundbildung (SBG-SFPI), der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) und der Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE). Die Verknüpfung erfolgt über die Betriebs- und Unternehmensregisternummer (BUR-Nummer), die in allen drei Datenquellen geführt wird. Die Qualität der Verknüpfung ist hoch, da im Jahresdurchschnitt 99% der Arbeitsstätten, die Teil einer Unternehmensgruppe sind, mit den verknüpften Daten der SBG-SFPI/ STATENT verbunden werden können.
Kapitel 2: Berufsfachschulen
Ausbildungsform: gemischte Kategorie
(duale und vollschulische Ausbildung in der gleichen
Einheit)
Im Unterkapitel 2.1 dieser Publikation werden die gemischten Schulen (im Jahresdurchschnitt 14%) nach der Ausbildungsform der Mehrheit der Lernenden dieser Schulen entweder der Kategorie «vollschulische Ausbildung» oder der Kategorie «duale Ausbildung» zugewiesen. In den übrigen Unterkapiteln entsprechen die gemischten Schulen einer eigenen Kategorie, die sowohl die Lernenden in einer vollschulischen Ausbildung als auch jene in einer dualen Ausbildung umfasst.
Doppelzählungen
Die Berufsfachschulen, die Ausbildungen in mehreren ISCED-Bildungsfeldern anbieten, werden für jedes Bildungsfeld gezählt.
Privatschulen
In dieser Publikation werden die subventionierten und die nicht subventionierten Privatschulen aufgrund ihrer kleinen Zahl in eine Kategorie zusammengefasst.
Stand der Daten
Die in der Einleitung und in Kapitel 2 dargestellten Daten zu den Berufsfachschulen und Lernenden beziehen sich auf Februar 2023, den letzten Stand, der zum Zeitpunkt der Redaktion dieser Publikation verfügbar war.
A4 Quellen
Statistik der Bildungsinstitutionen (SBI)
Die Statistik der Bildungsinstitutionen beschreibt die schulische Infrastruktur der Kantone über alle Bildungsstufen von der Primarstufe bis zur Tertiärstufe. Sämtliche Bildungsinstitutionen mit Regel- oder Sonderschulung, öffentlicher oder privater Trägerschaft, in denen mindestens eine Person in Ausbildung erhoben wurde, werden in dieser Statistik erfasst. Die Daten werden über die Statistik der Lernenden und Studierenden (SDL, SHIS-studex) erhoben und mit Informationen aus dem Betriebs- und Unternehmensregister (BUR) ergänzt.
Statistik der Lernenden (SDL)
Die Statistik der Lernenden schliesst die Lernenden aller Bildungsstufen von der Primarstufe bis zur Tertiärstufe (ohne Hochschulen) ein. Sie umfasst alle Personen, die während mindestens eines halben Jahrs Teilzeit oder Vollzeit an einem Bildungsprogramm teilnehmen. Sowohl öffentliche als auch private Bildungsinstitutionen werden berücksichtigt.
Statistik der beruflichen Grundbildung (SBG-SFPI)
Die Statistik der beruflichen Grundbildung baut auf den kantonalen Registern der Berufslernenden auf. Diese enthalten unter anderem alle Angaben zu den Berufslernenden, die im Lehrvertrag aufgeführt sind, ergänzt mit den Resultaten des Qualifikationsverfahrens (Abschlussprüfung).
Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT)
Die Statistik der Unternehmensstruktur erfasst alle Unternehmen, die verpflichtet sind, für ihre Angestellten sowie für sich selber (Selbstständigerwerbende) bei einem Mindesteinkommen von jährlich 2300 Franken AHV-Beiträge zu bezahlen. Sie basiert auf den Daten des Registers der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) und des Unternehmens- und Betriebsregisters (BUR) des BFS. Die Auswertungseinheiten sind die Arbeitsstätte und das Unternehmen (institutionelle Einheit).
Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE)
Die Statistik der Unternehmensgruppen erfasst alle in der Schweiz ansässigen Unternehmen, die einer Unternehmensgruppe mit Sitz in der Schweiz oder im Ausland angehören. Wenn sich der Sitz der Gruppe im Ausland befindet, werden die Unternehmen Tochterunternehmen oder Filialen eines ausländischen multinationalen Unternehmens genannt. Diese Statistik liefert zentrale Informationen über Struktur, Tätigkeit und räumliche Verteilung aller Unternehmensgruppen mit Einheiten in der Schweiz.
Betriebs- und Unternehmensregister (BUR)
Das Betriebs- und Unternehmensregister umfasst alle Unternehmen und Betriebe des privaten und öffentlichen Rechts, die in der Schweiz domiziliert sind und eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben.
Räumliche Gliederungen der Schweiz
Die räumliche Gliederung gruppiert die Gemeinden der Schweiz anhand von bestimmten Typologien und Untereinheiten. Dadurch können Daten nach verschiedenen, je nach Thema und Fragestellung sinnvollen Raumeinheiten analysiert und dargestellt werden. Die räumlichen Gliederungen dienen als Grundlage für die in dieser Publikation verwendete Stadt-/Land-Typologie und die Definition der Sprachregionen.