3 Stipendienbeträge und -bezügerquote

Stipendienbetrag pro Bezügerin und Bezüger

Im Jahr 2021 betrug der durchschnittliche Stipendienbetrag pro Bezügerin und Bezüger 6600 Franken auf der Sekundarstufe II und 8940 Franken auf der Tertiärstufe.

Grafik G5 stellt die Entwicklung des durchschnittlichen Betrags pro Bezügerin und Bezüger für die nachobligatorische Ausbildung seit 2004 dar. Dieser unterscheidet sich nach Bildungsstufe: Er ist auf der Ter­tiär­stufe höher als auf der Sekundarstufe II. Seit 2004 ist der Durchschnittsbetrag pro Bezügerin und Bezüger, unabhängig von der Bildungsstufe gestiegen.


Zusätzlich zu den durchschnittlich für Stipendien ausbezahlten Beträgen zeigt Grafik G6 die Bandbreite der gewährten Beträge ­innerhalb und zwischen den Kantonen. Im Jahr 2021 variierte der durchschnittliche Betrag für ein Stipendium auf der Sekundarstufe II zwischen 3650 Franken und 8820 Franken. Auf der Tertiärstufe lagen die Beträge zwischen 5180 Franken und 12 100 Franken.


Betrag im Verhältnis zur Bevölkerung

Pro Einwohnerin bzw. Einwohner wurden in der Schweiz im Jahr 2021 durchschnittlich 40 Franken für Stipendien ausgegeben. Zwischen den Kantonen bestehen erhebliche Unterschiede: Die Pro-Kopf-Ausgaben der Kantone variieren bei den Stipendien zwischen 18 und 102 Franken.

Die Grafik G7 zeigt die Pro-Kopf-Beträge für Stipendien in ­Beziehung zum Ressourcenindex Der Ressourcenindex widerspiegelt das Ressourcenpotenzial der Kantone, d. h. ihre wirtschaftliche Basis, um Güter und öffentliche Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. , ein Mass für die finanziellen Mittel der einzelnen Kantone. Je weiter rechts sich ein Kanton auf der horizontalen Achse befindet, desto grösser ist der Ressourcenindex. Je weiter oben ein Kanton sich auf der vertikalen Achse befindet, desto grösser ist der Betrag pro Einwohner und Einwohnerin. Der rote Punkt (CH) entspricht den Mittelwerten der Kantone.


Stipendienbezügerquote

Die Anzahl Personen in einer nachobligatorischen Ausbildung nimmt seit 2004 stetig zu, von 478 410 im Jahr 2004 auf 627 055 im Jahr 2021 Lernende mit Wohnort in der Schweiz, Studierende der Hochschulen mit Wohnort vor Studienbeginn in der Schweiz . Dies entspricht einer Zunahme von 31% (siehe G8). Im ­selben Zeitraum sank die Anzahl der Stipendienbezügerinnen und ­-bezüger um 6%, von 48 686 Bezügerinnen und Bezügern im Jahr 2004 auf 45 929 im Jahr 2021. 2016 war die Anzahl Stipendienbezügerinnen und -bezüger am niedrigsten (13% weniger als 2004).

Auf den nachobligatorischen Bildungsstufen lag die Bezügerquote – die Anzahl Bezügerinnen und Bezüger im Verhältnis zur Anzahl Personen in Ausbildung – im Jahr 2021 bei 7% für ein Stipendium. 2004 belief sie sich noch bei 10%. Die Abnahme der Bezügerquote erklärt sich durch die Zunahme der Anzahl der Studierenden der nachobligatorischen Ausbildungen und der gleichzeitigen Abnahme der Anzahl Bezügerinnen und Bezüger.

Im schweizerischen Durchschnitt und bei der Hälfte der Kantone ist die Bezügerquote für ein Stipendium auf der Sekundarstufe II höher als auf der Tertiärstufe (siehe G9). Auf der Sekundarstufe II war sie im Jahr 2021 im Kanton Basel-Stadt (18%) am höchsten. Der Kanton Graubünden verzeichnete die höchste Bezügerquote auf der Tertiärstufe (18%).

Kantonale Praxis zur Vergabe der Stipendien

Die Vergabe von Ausbildungsbeiträgen beruht auf kantonalen ­Gesetz­gebungen, sodass sich die Praxis bei der Stipendienvergabe von Kanton zu Kanton unterscheidet.

Die Verknüpfung der durchschnittlichen Beträge pro Bezügerin und Bezüger und der Bezügerquoten ermöglicht einen Vergleich der kantonalen Systeme bei der Vergabe von Stipendien.

Die Grafik G10 zeigt den kantonalen Vergleich für die Sekundarstufe II. Je weiter rechts sich ein Kanton auf der horizontalen Achse befindet, desto grösser ist die Bezügerquote. Je weiter oben ein Kanton sich auf der vertikalen Achse befindet, desto grösser ist der ausbezahlte durchschnittliche Stipendienbetrag. Der rote Punkt (CH) entspricht den Mittelwerten der Kantone.

Im Vergleich zum schweizerischen Durchschnitt erhalten im Kanton Basel-Stadt mehr Lernende auf Sekundarstufe II ein Stipendium, aber der durchschnittliche Betrag pro Bezügerin und Bezüger liegt darunter. Im Kanton Bern ist der Durchschnittsbetrag hoch, aber die Bezügerquote liegt leicht unter dem schweizerischen Durchschnitt. Im Kanton Genf sind sowohl die Bezügerquote wie auch der durchschnittliche Betrag im schweizerischen Vergleich hoch.

Auf Tertiärstufe weist der Kanton Graubünden einen höheren ­Anteil an Stipendienbezügerinnen und -bezügern auf als der schweizerische Durchschnitt, während der durchschnittlich ausbezahlte ­Betrag pro Bezügerin und Bezüger darunterliegt (siehe G11). Der Kanton Nidwalden bezahlt überdurchschnittliche Beträge an einen ­unterdurchschnittlichen Anteil Stipendienbezügerinnen und -bezüger. Im Kanton Genf liegen sowohl der Betrag als auch die Bezügerquote über dem schweizerischen Durchschnitt.