3 Aktiven – Vermögensanlagen

Vermögensanlagen im langfristigen
Wachstumstrend

Der Gesamtwert der Vermögensanlagen In diesem Bericht werden die Begriffe «Gesamtwert der Vermögensanlagen» und «Total der Aktiven» als Synonyme verwendet. Die verschiedenen Anlage­kategorien wurden im Verhältnis zum Total der Aktiven berechnet. Zur Berechnung der Allokation ist der Posten B «Aktive Rechnungsabgrenzung» folglich in der Anlagekategorie «Übrige» enthalten. der Schweizer Pen­sionskassen ist im 2020 um weitere 5,7 Prozent auf 1,06 Billionen Franken gestiegen (Tabelle T3.1 und Grafik G3.1). Diese jährliche Zunahme entspricht exakt dem durchschnittlichen Wachstum der letzten zehn Jahre. Das Nettoergebnis aus Vermögensanlagen trug 4,3% zum Wachstum des Gesamtvermögens im Vergleich zum Vorjahr bei. Der übrige Nettozufluss (u. a. Beiträge und Leistungen, aber auch Versicherungsertrag- und aufwand) von 1,4% ist in Kapitel 5 erläutert. Teilweise im Zusammenhang mit diesem Nettozufluss sanken die in diesen Aktiven der Pensionskassen nicht enthaltenen Aktiven aus Versicherungsverträgen um 0,9% auf rund 125 Milliarden Franken.

Aktien nahe Rekordallokation auf Platz 1 –
Obligationen erstmals unter 30%

Die Entwicklung an den Aktienmärkten erlaubte den Pensionskassen einen weiteren Ausbau der Vermögensallokation in Aktien auf 30,85% (328 Milliarden Franken) der Bilanzsumme, knapp ­unter der Rekordallokation von 2017 (30,91%). Aktien Ausland (221 Milliarden Franken, +9,8%) stiegen stärker an als Aktien Schweiz (107 Milliarden Franken, +5,2%) und dominierten wie noch nie (Tabelle T3.1). Unterdessen sind mehr als Zwei Drittel der Aktien ausländisch (67,3%). 2004 lag der Auslandanteil erst bei 54,9%. Gegenteilig entwickelten sich die Obligationen. Das auf tiefem Niveau stagnierende Zinsniveau hat hier Spuren hinterlassen. Sie machten bei einem Umfang von 313 Milliarden Franken nur noch 29,4% (2010: 36,5%) des Anlagevermögens aus, eine rekordtiefe Allokation, die allerdings von Kasse zu Kasse stark variierte (Grafik G3.1). Der Fremdwährungsanteil der Obligationen ist mit 46,7% relativ stabil, was allerdings nicht sehr aussagekräftig ist, weil ein unbekannter, aber signifikanter Teil davon gegen Schweizerfranken abgesichert wurde.

Immobilien und die anderen Anlagekategorien

Wie schon in den Jahren zuvor belegten die Immobilien mit einem Anteil von 20,4% und einem Gesamtbetrag von 216 Milliarden Franken (+6,8%) auch Ende 2020 den dritten Platz (Tabelle T3.1 und Grafik G3.1). Die steigende Tendenz ist langfristig. Beispielsweise 2004 betrug der Anteil der Immobilien an den Vermögensanlagen erst 14,4%. Flüssige Mittel von Vorsorgeeinrichtungen, die zu den anderen Anlagekategorien gehören, waren teilweise von Negativzinsen betroffen. Als Reaktion darauf reduzierten die Pensionskassen mit knapp 48 Milliarden Franken den Anteil von flüssigen Mitteln und kurzfristigen Anlagen weiter auf rekordtiefe 4,5% der Bilanzsumme. Eine Ausnahme bei den Festverzinslichen bildeten die Hypothekardarlehen. Sie stiegen um 14,9% auf knapp 24 Milliarden Franken. Deren Anteil am Gesamtvermögen blieb allerdings mit 2,2% bescheiden. Die starke Erhöhung der Anlagen beim Arbeitgeber um 49% auf über 17 Milliarden Franken ist durch Einmaleinlagen bei öffentlich-rechtlichen Pensionskassen erklärbar.

Infrastrukturen, alternative Anlagen
und kollektive Anlageinstrumente

Nebst dem Trend der Erhöhung des Fremdwährungsanteils dank stark gewichtetem ausländischen Aktienanteil bestätigte sich 2020 auch der langfristige Trend in Richtung kollektive Anlage­instrumente (Grafik G3.2). Mit 729 Milliarden Franken (+7,5%) galten Ende 2020 bereits 68,5% des Gesamtwertes der Vermögensanlagen der Pensionskassen als kollektive Anlagen im Sinne von Artikel 56 und 56a BVV 2. Insbesondere gelten alle alternativen Anlagen gemäss Art. 53 Abs. 4 BVV 2 sowie 98% der ausländischen Immobilien als kollektive Anlagen. Das Portfolio wurde durch die vom Gesetzgeber neu geschaffene Anlagekategorie «Infrastrukturen» leicht aufgemischt. Bei dieser Neuzuordnung handelt es sich einerseits um ehemalige alternative Anlagen, dabei teils auch um Direktanlagen, die aber auf jeden Fall keine Hebelwirkung ausüben. Andererseits sind darin auch Infrastrukturfinanzierungen eingeschlossen, die früher als Obligationen galten. Die vermeintliche Stagnation der alternativen Anlagen bei rund 88 Milliarden Franken ist unter dem Aspekt einzuordnen, dass einige nicht gehebelte Infrastruktur­anlagen nicht mehr als alternative Anlagen gelten (Tabelle T3.1).