Positive Entwicklung der Beschäftigung
Die statistischen Daten von Lugano zeigen bei der Zahl der Beschäftigten einen deutlichen Aufwärtstrend. Dies gilt nicht nur für die Stadt Lugano, sondern auch für deren Agglomeration sowie das ganze Tessin.
Gleichzeitig stehen bei wirtschaftspolitischen Debatten zur Beschäftigung im Kanton Tessin regelmässig die Grenzgängerinnen und Grenzgänger sowie die Beziehungen zu Italien im Zentrum.
Auch das Wirtschaftswachstum, gemessen am nominalen BIP pro Kopf, wird stark vom Anstieg der grenzüberschreitenden Beschäftigung beeinflusst. Eine aktuelle Studie (BAK Basel 2018) zeigt, dass rund 60% des Beschäftigungswachstums im Tessin auf die Zunahme der Anzahl Arbeitskräfte aus dem Nachbarland zurückzuführen sind. Dieser Trend ist jedoch vergleichbar mit der Entwicklung in anderen Städten, die ihrerseits sehr viele Pendlerinnen und Pendler aus anderen Kantonen registrieren.
In der Stadt Lugano hat sich die Beschäftigtenzahl in Vollzeitäquivalenten zwischen 2006 und 2017 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 2% äusserst positiv entwickelt.
Das Wirtschaftswachstum ist somit nur teilweise an die Produktivität gekoppelt. Dies gilt im Übrigen auch für den Rest der Schweiz sowie für die meisten anderen OECD-Länder. Im Hinblick auf die Zukunft der Beschäftigung in der Stadt stehen insbesondere die Weiterbildung («Lebenslanges Lernen») und die Innovation im Zentrum.
Das Aufkommen unkonventioneller Arbeitsformen stellt für die städtischen Statistiken eine grosse Herausforderung dar. Beispielsweise befasst sich eine Drilldown-Studie des statistischen Amts der Stadt Lugano mit den modernen Formen der Prekarität und Armut in Zusammenhang mit der Zunahme von Tätigkeiten, die wirtschaftlich rentabel, aber unzureichend bezahlt sind.
Ein prioritäres Thema bei künftigen Untersuchungen und Monitorings werden sicher die Auswirkungen von AlpTransit auf den Standort Lugano sein, insbesondere das Verhalten der Unternehmen und deren Standortwahl. Dabei liegt der Fokus auf der Beschäftigung, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht (Kompetenzprofil und Steuereinnahmen).
Dank der Verringerung der Fahrzeit zwischen Lugano und Zürich sowie den wachsenden Mobilitätsströmen zwischen Mailand und Lugano werden diese drei Städte besser erreichbar. Dies ist sowohl aus unternehmerischer und akademischer Sicht (Forschung, Entwicklung, Innovation, Startups usw.) als auch für den Tourismus und die Bevölkerung von Vorteil.
Auch die bedeutenden Entwicklungen im Zusammenhang mit der neuen medizinischen Fakultät und ihren Tätigkeiten in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Biomedizin werden sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken.
