Eine prekäre finanzielle Lage im Alter oder schon früher im Lebenslauf, Armut sowie Gewalterfahrungen sind bedrohliche Lebenssituationen, welche Frauen und Männer auf unterschiedliche Art treffen. Im Folgenden beleuchten einige Blitzlichter einzelne Aspekte.
6.1 Alterssicherung
Das System der Altersvorsorge besteht in der Schweiz aus drei Säulen: die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die berufliche Vorsorge (BV) und die Säule 3a. Frauen sind, unter anderem aufgrund ihrer nicht linearen Erwerbsbiographien, im Alter schlechter abgesichert als Männer. Während es bei den AHV-Renten systembedingt nur geringe Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, fällt der Unterschied in der beruflichen Vorsorge umso grösser aus.

6.2 Armut
Neben einer ungenügenden Alterssicherung ist auch Armut oft eine Folge der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und somit des geringeren Erwerbsumfangs sowie der Erwerbsunterbrüche von Frauen. Trennungen und Scheidungen sind ebenfalls als Ursache einer schwierigen materiellen und sozialen Lage zu sehen, in der die betroffenen Personen unter Umständen nicht mehr den minimalen Lebensstandard halten können.

6.3 Gewalt
Gewalt betrifft Frauen und Männer, jedoch in unterschiedlichem Masse. Insgesamt treten Männer sowohl bei den beschuldigten als auch bei den geschädigten Personen häufiger wegen Gewaltstraftaten polizeilich in Erscheinung als Frauen. Im häuslichen Bereich werden jedoch Frauen häufiger als geschädigte Personen, Männer hingegen häufiger als beschuldigte Personen polizeilich registriert.
