3.1 Drei Viertel der Beschäftigten sind im Tertiärsektor tätig
2017 übten in der Schweiz 555 626 Unternehmen eine wirtschaftliche Tätigkeit aus. Die Schweizer Wirtschaft ist stark vom Dienstleistungssektor geprägt: Mit 83,2% ist die grosse Mehrheit der aktiven Unternehmen im Tertiärsektor tätig. Die meisten Unternehmen werden in den Wirtschaftszweigen «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (18,0% aller Unternehmen), «Handel und Reparaturen» (14,0%) sowie «Gesundheits- und Sozialwesen» (12,2%) gezählt. Diese Anteile sind über die Zeit hinweg stabil geblieben.
Was die Beschäftigung betrifft, stellen die Unternehmen in der Schweiz rund 4,4 Millionen Arbeitsplätze. Auch auf dieser Ebene dominiert der Tertiärsektor, wenn auch mit 74,8% etwas weniger deutlich. Die meisten Beschäftigten weist jedoch ein Wirtschaftszweig auf, der nicht zum Dienstleistungssektor gehört. Es handelt sich um die Branche «Industrie und Energie» mit 17,0% aller Beschäftigten. Dahinter folgen «Handel und Reparaturen» (15,4%) sowie «Gesundheits- und Sozialwesen» (13,6%).
Unternehmen des Sekundärsektors sind durchschnittlich grösser als jene des Tertiärsektors (11,8 gegenüber 7,1 Beschäftigte). Auf Ebene der Wirtschaftszweige weisen allerdings auch einige Tätigkeiten des tertiären Sektors eine bedeutende Durchschnittsgrösse auf. Die höchste durchschnittliche Beschäftigtenzahl hat der Wirtschaftszweig «Industrie und Energie» mit 17,1 Beschäftigten, gefolgt von «Verkehr und Lagerei» (16,7) sowie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» (16,5).
Gegenüber 2016 ist die Zahl der Unternehmen und der Arbeitsplätze in der Schweiz mit +0,9% bzw. +1,0% relativ stabil geblieben. Im sekundären Sektor ist die Entwicklung leicht rückläufig (Unternehmen: –0,1%; Beschäftigung: –0,2%), während im tertiären Sektor sowohl der Unternehmensbestand (+1,1%) als auch die Beschäftigung (+1,4%) zugenommen haben.
Bestand aktiver Unternehmen und Beschäftigte nach Wirtschaftszweig, 2017 T2
Wirtschaftszweige | Unternehmen | Veränderung 16–17 Unternehmen (in %) |
Beschäftigte | Veränderung 16–17 Beschäftigte (in %) |
Durchschnittliche Grösse |
---|---|---|---|---|---|
Total | 555 626 | 0,9 | 4 368 206 | 1,0 | 7,9 |
Sekundärsektor | 93 566 | –0,1 | 1 101 139 | –0,2 | 11,8 |
Industrie und Energie | 43519 | –0,9 | 742 593 | –0,7 | 17,1 |
Baugewerbe | 50047 | 0,5 | 358 546 | 0,7 | 7,2 |
Tertiärsektor | 462 060 | 1,1 | 3 267 067 | 1,4 | 7,1 |
Handel und Reparaturen | 77687 | –1,0 | 671 143 | –0,5 | 8,6 |
Verkehr und Lagerei | 14185 | 0,2 | 236 873 | 0,4 | 16,7 |
Gastgewerbe, Beherbergung | 31098 | –1,6 | 253 968 | 0,1 | 8,2 |
Information und Kommunikation | 23676 | 2,0 | 172 000 | 2,0 | 7,3 |
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 15459 | –1,1 | 255 270 | 1,1 | 16,5 |
Immobilienwesen, wirtsch. Dienstleistungen | 42746 | 2,2 | 391 591 | 3,7 | 9,2 |
freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen | 100139 | 2,0 | 394 953 | 1,9 | 3,9 |
Unterrichtswesen | 20994 | 3,5 | 110 981 | 1,1 | 5,3 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 67875 | 2,6 | 595 222 | 2,8 | 8,8 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 24432 | 1,8 | 85 394 | 3,1 | 3,5 |
sonstige Dienstleistungen | 43769 | 0,9 | 99 672 | 1,1 | 2,3 |
Quelle: BFS – Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO)
© BFS 2019
3.2 Die Schweizer Wirtschaft besteht mehrheitlich aus Mikrounternehmen, die meisten Stellen sind aber in grösseren Unternehmen zu finden
Ein traditionelles Merkmal der Schweizer Wirtschaft ist die starke Präsenz von sehr kleinen Unternehmen. 2017 beschäftigten 99,7% aller aktiven Unternehmen weniger als 250 Personen. Die Gruppe der Mikrounternehmen, d.h. der Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten, machen 89,1% aller aktiven Einheiten in der Schweiz aus.
Ein gegensätzliches Bild zeigt sich bei Betrachtung der Anzahl Stellen, die sich eher auf grössere Einheiten konzentrieren. 75,7% aller Beschäftigten arbeiten in Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten.

Zwischen 2016 und 2017 veränderte sich die Zahl der Unternehmen und der Beschäftigten in den einzelnen Grössenklassen nur wenig. Alle Klassen verzeichneten eine leichte Zunahme, mit Ausnahme der Unternehmen mit fünf bis neun Beschäftigten, deren Unternehmens- und Beschäftigtenzahl wie schon im letzten Jahr um 0,2% zurückging.

3.3 Unternehmen und Beschäftigung sind regional ungleichmässig verteilt
Nach Grossregion betrachtet wies die Genferseeregion 2017 die grösste Anzahl Unternehmen auf (19,6% aller Unternehmen), gefolgt vom Espace Mittelland (19,0%) und Zürich (18,4%). Der hohe Anteil der Genferseeregion ist zum zweiten Jahr in Folge auf einen im Verhältnis zum Schweizer Wert deutlich überdurchschnittlichen Anstieg der Anzahl Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen (+2,9%). Die Rangliste der Grossregionen mit den grössten Beschäftigtenzahlen führen hingegen Zürich und der Espace Mittelland an. Auf sie entfallen 21,5% bzw. 20,5% aller Arbeitsplätze in der Schweiz. Interessanterweise haben sich diese beiden Regionen zwischen 2016 und 2017 aber sehr unterschiedlich entwickelt. Während Zürich mit einem Plus von 1,5% zusammen mit der Zentralschweiz das grösste Beschäftigungswachstum verbuchte, gehört der Espace Mittelland neben der Nordwestschweiz zu den Grossregionen mit der geringsten Zunahme (+0,5%).
Bestand aktiver Unternehmen und Beschäftigte nach Grossregion und nach Kanton, 2017T3
Grossregionen und Kantone | Unternehmen | Veränderung 16–17 Unternehmen (in %) | Beschäftigte | Veränderung 16–17 Beschäftigte (in %) |
---|---|---|---|---|
Total | 555 626 | 0,9 | 4 368 206 | 1,0 |
Genferseeregion | 108 968 | 2,9 | 759 652 | 1,3 |
VD | 49 587 | 3,4 | 341 680 | 1,3 |
VS | 23 178 | 2,5 | 127 741 | 1,9 |
GE | 36 203 | 2,5 | 290 231 | 1,0 |
Espace Mittelland | 105 720 | 0,5 | 896 432 | 0,5 |
BE | 59 287 | 0,5 | 562 254 | 0,4 |
FR | 16 264 | 0,6 | 110 110 | 0,5 |
SO | 14 564 | –0,2 | 111 996 | 0,6 |
NE | 11 054 | 1,1 | 82 348 | 0,8 |
JU | 4 551 | 1,8 | 29 724 | 1,9 |
Nordwestschweiz | 68 349 | 0,5 | 614 683 | 0,5 |
BS | 14 832 | –0,4 | 217 997 | 0,0 |
BL | 16 523 | 1,0 | 122 052 | 1,4 |
AG | 36 994 | 0,6 | 274 634 | 0,6 |
Zürich | 102 486 | 0,5 | 941 452 | 1,5 |
Ostschweiz | 74 194 | 0,1 | 538 157 | 0,9 |
GL | 2 525 | –0,8 | 17 567 | 1,7 |
SH | 5 163 | 0,1 | 34 955 | 0,5 |
AR | 3 983 | –1,2 | 19 930 | –1,6 |
AI | 1 232 | 0,1 | 6 966 | 0,5 |
SG | 30 145 | 0,3 | 254 947 | 0,9 |
GR | 15 263 | –0,2 | 94 442 | 0,8 |
TG | 15 883 | 0,7 | 109 350 | 1,5 |
Zentralschweiz | 60 978 | 0,7 | 431 713 | 1,5 |
LU | 24 175 | 0,8 | 206 644 | 1,2 |
UR | 1 825 | 1,2 | 13 057 | 0,4 |
SZ | 12 717 | 0,5 | 71 932 | 2,9 |
OW | 2 689 | –0,9 | 17 637 | –0,8 |
NW | 3 251 | 0,2 | 19 644 | –0,7 |
ZG | 16 321 | 1,1 | 102 799 | 2,1 |
Tessin | 34 931 | 0,1 | 186 117 | 0,8 |
Quelle: BFS – Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO)
© BFS 2019
Der wichtigste Wirtschaftsstandort der Schweiz auf kantonaler Ebene ist wie zu erwarten Zürich (102 486 Unternehmen; 941 452 Beschäftigte), gefolgt von Bern (59 287; 562 254) und Waadt (49 587; 341 680). Wie schon 2016 sind die Kantone mit den wenigsten Unternehmen und Beschäftigten Appenzell Innerrhoden (1232; 6966), Uri (1825; 13 057) und Glarus (2525; 17 567). Strukturell zeigen sich im Vergleich zum Vorjahr kaum Unterschiede.