2017 waren in der Schweiz rund 6,2 Millionen motorisierte Strassenfahrzeuge immatrikuliert, davon 4,6 Millionen Personenwagen. Die Anzahl Personenwagen hat sich seit 1980 verdoppelt, jene der Motorräder mehr als verfünffacht. 65% der Haushalte besassen 2015 ein Velo, 7% ein E-Bike.
Welche Verkehrsinfrastrukturen benutzt werden, hängt nicht zuletzt von der Verfügbarkeit entsprechender Fahrzeuge ab. Gerade im Strassenverkehr haben sich die Fahrzeugbestände in den vergangenen Jahren deutlich vergrössert.
5.1 Strassenfahrzeuge
In den Schweizer Fahrzeugregistern waren 2017 insgesamt rund 6 241 000 Strassenmotorfahrzeuge verzeichnet (G5.1). Dies sind nahezu doppelt so viele wie noch 1980 (3 374 000). Die grösste Gruppe bildeten 2017 die Personenwagen mit 4 571 000 Fahrzeugen, gefolgt von den Motorrädern mit 729 000, den Güterfahrzeugen mit 417 000 und den Landwirtschaftsfahrzeugen mit 193 000 Einheiten.

2017 wurden etwa 413 000 Motorfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt (ohne Motorfahrräder), davon 315 000 Personenwagen (G5.2). Der bisherige Rekordwert war mit 431 000 neu immatrikulierten Motorfahrzeugen im Jahr 2012 verzeichnet worden. Die Anzahl Neuzulassungen variiert unter anderem in Abhängigkeit von der Konjunkturlage.

Personenwagen
Genannter Gesamtbestand von 4 571 000 Personenwagen im Jahr 2017 entspricht einem Motorisierungsgrad von durchschnittlich 543 Fahrzeugen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Diesbezüglich bestehen jedoch erhebliche regionale Unterschiede (G5.3). Insbesondere in den städtischen Ballungsräumen mit ihrem gut ausgebauten Angebot im öffentlichen Verkehr ist der Motorisierungsgrad wesentlich tiefer als im schweizerischen Durchschnitt. So kamen 2017 im Kanton Basel-Stadt auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner nur 343 Personenwagen. Auffallend hoch waren die Motorisierungsgrade dagegen in den Kantonen Zug (653), Schwyz (642) und Wallis (641).

Im internationalen Vergleich gibt es in der Schweiz bezogen auf die Bevölkerung überdurchschnittlich viele Personenwagen. 2016 lag der Motorisierungsgrad über sämtliche 28 Länder der EU betrachtet bei 507 Autos pro 1000 Personen, in der Schweiz (bei gleicher Berechnungsart) bei 537.
Mehr als zwei Drittel (68%) der in der Schweiz immatrikulierten Personenwagen waren 2017 benzinbetrieben. Der Anteil der Dieselfahrzeuge hat sich seit 1990 jedoch mehr als verzehnfacht und betrug 2017 rund 29% (G5.4). Nur gerade 2% der Personenwagen benutzten (auch) andere Treibstoffarten. Dabei handelte es sich in erster Linie um Hybridfahrzeuge. Autos mit reinem Elektroantrieb waren 2017 erst 14 539 registriert. Dies sind jedoch 22-mal so viele wie noch 2010.

Bei den neuen Immatrikulationen ist der Anteil der Dieselfahrzeuge nach einem jahrelangen Aufwärtstrend 2017 und in der ersten Hälfte 2018 deutlich zurückgegangen. Dies wohl in erster Linie als Folge des sogenannten «Dieselskandals» und der mit ihm entstandenen Unsicherheiten (Diskussion um Fahrverbote usw.).
Das durchschnittliche Alter der Personenwagen lag 2017 bei 8,5 Jahren. Dies ist deutlich mehr als noch 1990 (5,4 Jahre), was auf eine verbesserte Lebensdauer der neuen Personenwagen hindeuten dürfte.
Motorisierte Zweiräder
Der Bestand der Motorräder hat zwischen 1990 und 2017 um insgesamt 144% zugenommen. Dazu beigetragen haben in erster Linie die Fahrzeuge mit Hubraumgrössen von mehr als 125 cm3: Ihre Zahl hat sich im genannten Zeitraum annähernd vervierfacht (G5.5). Ein Rückgang ist seit 2008 dagegen bei den Kleinmotorrädern (bis 50 cm3) festzustellen – dies, nachdem sich die entsprechenden Zulassungen im Zuge des «Roller-Booms» um die Jahrtausendwende vorübergehend verdreifacht hatten.

Motorräder: bis 50 cm3, 51–125 cm3, über 125 cm3
Stark an Popularität verloren haben seit 1990 die Motorfahrräder. Dies dürfte unter anderem an der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h, der Einführung der Helmpflicht sowie der Herabsetzung des Mindestalters für den Erwerb des Kleinmotorrad-Führerausweises liegen. Zwar ist die Zahl der registrierten Motorfahrräder ab 2010 wieder etwas angestiegen, doch ist diese Erholung in erster Linie auf den Boom bei den E-Bikes zurückzuführen (siehe unten). Deren leistungsstärkere Modelle benötigen ebenfalls eine Motorfahrrad-Zulassung.
Velos und E-Bikes
2015 besassen 65% aller schweizerischen Haushalte mindestens ein Velo, wobei der entsprechende Wert in der Deutschschweiz deutlich höher lag als in den französisch- und italienischsprachigen Landesteilen (G5.6). Zwischen 2010 und 2015 ist der Velobesitz der Haushalte gesamtschweizerisch um 3 Prozentpunkte zurückgegangen. Ganz anders verlief die Entwicklung bei den E-Bikes: Der Anteil der Haushalte mit E-Bike hat sich im genannten Zeitraum verdreifacht und betrug 2015 rund 7%. Berücksichtigt sind dabei sowohl die «schnellen» als auch die «langsamen» Modelle (Erklärung siehe Glossar). Erstere sind in den Schweizer Haushalten fünfmal seltener anzutreffen als zweitere. Wie die herkömmlichen Velos, so sind auch die E-Bikes in den deutschsprachigen Landesteilen weiter verbreitet als in der lateinischen Schweiz.

2017 wurden schweizweit 338 000 neue Velos verkauft (ohne Spiel- und Kindervelos), davon 88 000 E-Bikes. Velosuisse 2018: Übersicht Fahrradmarkt 2017, Bern. Kann abgerufen werden unter: www.velosuisse.ch → Statistik (Stand: 7.3.2018)
Güterfahrzeuge
87% der in der Schweiz immatrikulierten Güterfahrzeuge waren 2017 Lieferwagen (Definition siehe Box). Deren Bestand hat seit 1990 stark zugenommen, und zwar um 84% auf 363 000 Einheiten (G5.7). Dagegen ist die Anzahl der schweren Güterfahrzeuge vergleichsweise stabil geblieben und betrug 2017 rund 52 000 Stück. Innerhalb dieser Kategorie verlief die Entwicklung hingegen je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich: Während die Anzahl Lastwagen zwischen 1990 und 2017 um 15% abnahm, hat sich der Bestand der Sattelschlepper mehr als verdoppelt. Gleichzeitig stiegen bei den Lastwagen die Nutzlasten: Der Anteil der Fahrzeuge, die für Transporte von mehr als 10 Tonnen zugelassen sind, vergrösserte sich von 23% im Jahr 1990 auf 44% im Jahr 2017.

Strassenfahrzeuge werden entsprechend ihrem Schadstoffausstoss in verschiedene Emissionsklassen (siehe Glossar) eingeteilt. In den letzten Jahren hat dabei der Anteil der Güterfahrzeuge, welche die relativ strengen Abgas-Normen Euro 5 und Euro 6 erfüllen, deutlich zugenommen (G5.8). Diese Entwicklung wird auch durch das politische Instrument der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) gefördert, indem für emissionsarme Fahrzeuge tiefere Abgabesätze gelten.

Arten von Güterfahrzeugen
Leichte Güterfahrzeuge
Lieferwagen: Motorfahrzeuge zum Gütertransport mit abgetrenntem Laderaum oder mit Aufbauten wie Brücken, Kasten usw.; zulässiges Gesamtgewicht maximal 3,5 Tonnen.
Leichte Sattelschlepper: zum Ziehen von Sattelaufliegern gebaute Motorfahrzeuge, Gesamtgewicht inkl. zulässiges Auflagegewicht des Sattelaufliegers maximal 3,5 Tonnen.
Schwere Güterfahrzeuge
Lastwagen: Motorfahrzeuge zum Gütertransport mit Aufbauten wie Brücken, Kasten, Tanks usw.; zulässiges Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen.
Schwere Sattelschlepper: zum Ziehen von Sattelaufliegern gebaute Motorfahrzeuge, Gesamtgewicht (inkl. zulässiges Auflagegewicht des Sattelaufliegers) über 3,5 Tonnen.
Bestellen Sie die aktuellsten Daten via E-Mail an:
verkehr@bfs.admin.ch
Öffentlicher Strassenverkehr
Im Bereich des öffentlichen Strassenverkehrs waren 2015 insgesamt 5410 Autobusse, 778 Trams und 548 Trolleybusse registriert. Der Bestand der Autobusse ist seit 1990 um 29% angestiegen. Gleichzeitig ist die Anzahl Trams um 18% und jene der Trolleybusse um 21% zurückgegangen. Diese Abnahmen sind in erster Linie auf die Anschaffung grösserer Fahrzeuge und Fahrzeug-Kompositionen zurückzuführen.
5.2 Schienenfahrzeuge und Seilbahnen
Auf dem Schweizer Eisenbahnnetz wurden 2015 insgesamt 3238 angetriebene Fahrzeuge gezählt. Davon hatten 2369 einen elektrischen, die restlichen zumeist einen Dieselantrieb. Hinzu kamen 204 Triebfahrzeuge für Zahnradbahnen sowie 96 Wagen für den Personentransport mit Standseilbahnen.
Bei den Luftseilbahnen nahm die Anzahl Fahrzeuge zwischen 1990 und 2015 insgesamt nur wenig zu (+ 6%), während sich die Transportkapazität mehr als verdoppelte (G5.9). Grund dafür sind grössere Kabinen und Mehrfachsessel sowie eine Steigerung der Frequenz dank kuppelbarer Fahrzeuge.

5.3 Luftfahrzeuge
2017 verzeichnete das schweizerische Luftfahrzeugregister insgesamt 3333 in der Schweiz registrierte Luftfahrzeuge. Gut die Hälfte davon waren Motorflugzeuge, gefolgt von Segelflugzeugen, Helikoptern, Freiballonen und Motorseglern (G5.10). Die Zahl der Motorsegler hat verglichen mit 1990 um 90% zugenommen, die der Helikopter um 68%. Deutlich verkleinert haben sich dagegen die Bestände der Segelflugzeuge (– 40%). Bei den Motorflugzeugen und Freiballonen waren die prozentualen Veränderungen weniger gross.

5.4 Schiffe
Auf den Schweizer Seen und Flüssen verkehrten 2015 insgesamt 137 öffentliche Personenschiffe mit eidgenössischer Konzession. Davon waren 122 Motorschiffe und 15 Dampfschiffe. Ausserdem fahren oder segeln auf den einheimischen Gewässern zahlreiche private Personenschiffe (Vergnügungsschiffe), davon 2018 gut 96 000 mit offizieller Zulassung. Besonders beliebt sind Motorboote, deren Bestand in den vergangenen Jahren im Gegensatz zu den Segelbooten tendenziell weiter zugenommen hat. Mittlerweile gibt es in der Schweiz mehr als doppelt so viele private Motor- wie Segelboote (G5.11).

Im Bereich der Güterschifffahrt wurden 2017 genau 122 kantonal konzessionierte Schiffe, 70 in der Schweiz registrierte Rhein-Güterschiffe sowie 35 Hochseeschiffe gezählt.